FABRIC Cageless Waterbottle – Doppeltest: von Fabian und c_g

Flaschenhalter sind sinnvoll und praktisch, stören aber häufig die Optik eines Bikes und sind nicht zuletzt oft auch nicht in der Lage die Flasche samt Inhalt auf dem Trail am Rahmen zu sichern. All diesen Problemen hat sich der britische Hersteller FABRIC mittels seines neuen halterlosen Trinkflaschensystems angenommen. Wir haben bei unserem Besuch auf der diesjährigen Eurobike zwei Sets zum Testen mitbekommen.

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Die Wasserflasche von FABRIC ist wie keine andere …

Die Idee, die dahinter steckt, ist denkbar simpel: Statt des üblichen Flaschenhalters, der die Flasche umfängt, werden lediglich zwei Haltepunkte am Rahmen angeschraubt, in welche die gummierten Öffnungen auf der Rückseite Flasche einrasten. Hier ist die Halterung als einfach in die Flasche selber integriert. Dies verschafft dem Bike mit und ohne FABRIC Flasche einen außerordentlich cleanen Look und sorgt zugleich für manchen neugierigen Blick in der Bikergruppe denn von außen wirkt es fast wie „Magie“ welche die Flasche am Rahmen hält.

6 FABRIC Bottle coloursIm Lieferumfang eines Sets befinden sich eine der 600 ml fassende, BPA-freie Weithalsflasche und vier Halteknubbel samt Schrauben. Mit einem Set lassen sich also zwei Räder ausstatten. Der VK eines solchen Sets liegt bei vernünftigen 14,90 Euro.
Es gibt die Flaschen in klar mit 5 Farbvarianten für Deckel und Halterung und zwei leicht getönte Versionen.

Seit Anfang September fahre ich die Flaschenhalter an meinem Surly Krampus und kann nach einer Kilometerzahl im mittleren dreistelligen Bereich ein rundum positives Fazit ziehen: Es ist mir bisher nicht gelungen, eine der Flaschen zu verlieren, obwohl die am Sitzrohr befestigte Flasche an das Unterrohr stößt und daher nicht vollständig einrasten kann. Damit hatte ich nicht gerechnet, zumal mein starres Bike Schläge quasi ungefiltert an den Rahmen weitergibt (siehe aber auch c_g’s Erfahrungen weiter unten).

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Zwei kleine angeschraubte Stutzen am Ramen und die Flasche – mehr braucht es nicht.

Die Entnahme und das Wiedereinsetzen der Flasche verlangt vom Fahrer erwartungsgemäß etwas mehr Feingefühl als „normale“ Flaschenhalter. Mit etwas Übung gelingt dies aber auch beim FABRIC-System recht schnell und ohne großartige Fummelei.

Auch das Trinken aus der Flasche funktioniert intuitiv: Am Mundstück saugen oder die Flasche zusammendrücken bedeutet: „Wasser marsch!“ Allerdings ist das Mundstück wegen des Fehlens einer Abdeckung schutzlos Dreckbeschuss und Staub ausgesetzt. Aufs diesem Grund würde ich mir noch zusätzlich eine Variante mit einem verschließbaren Deckel wünschen.

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Selbst mit Framebag und auf großer Tour waren die FABRIC Flaschen schon.

Da ich öfter mit einem Framebag unterwegs bin, begeistert mich zusätzlich der geringe Platzbedarf dieser Art der Flaschenbefestigung. Mit zwei montierten Flaschen ist es bei meinem Bike immer noch möglich, einen halben Framebag im Rahmen unterzubringen. Zudem ist, anders als bei marktüblichen Flaschenhaltern, eine Demontage nicht erforderlich, wenn man einen Framebag nutzen möchte, der das Rahmendreieck vollständig ausfüllt.

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An Starrbike gab es nie Probleme mit der Halterung.

Neben Bikerinnen und Biker, die in gemäßigtem Gelände und regelmäßig mit einem Framebag unterwegs sind, werden mit dem halterlosen Flaschenhalter von FABRIC auch Weight Weenies glücklich: Die beiden Haltepunkte wiegen mit Stahlschrauben gerade einmal 8,5 Gramm. Die Flaschen selber wiegen mit ca. 20 g kaum mehr als ihre Standard-Geschwister. Ach ja und weil die Ausbuchtung zur Halterung nahc innne gegen, kann die Fabric Flasche auch jederzeit mit einem normalen Fleschenhalterkäfig genutzt werden, wobei ich bezweifle, dass man das je noch machen wird, wenn man das geniale System einmal kennen und lieben gelernt hat ;-)-

Fabian

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… und hier noch die Perspektive von c_g, der die FABRIC Waterbottle auch im Traileinsatz hatte:

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Eigentlich hatte ich mir geschworen nie wieder mit einer Flasche am Bike auf echte Trails zu gehen. Die Optik und der häufige Verlust der Flasche auf meinen hiesigen Trails aber auch auf Tour hat mich zum Hardcore-Trinkrucksackfahrer werden lassen. Daher ist es schon mal ein riesen Kompliment an die FABRIC Waterbottle, dass ich ihr überhaut eine Chance gebe.
An dem CUBE Stereo 140 C:68 SLT 29 fallen die kleinen blauen Stutzen schon mal gar nicht auf. Ohne Flasche gefahren merkt man gar nicht, dass hier ein Flaschenhalter am Rahmen montiert ist. Sehr positiv finde ich, das deutlich spürbare Einrasten der Falsche auf den beiden Stutzen und auch, dass die Aussparungen in so gestaltet sind, dass sie das Einfädeln auch während der Fahrt recht einfach machen.

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So eine Fahrweise würde fast alle Flaschenhalter überfordern – die FABRIC macht das zwar sehr lange aber auch nicht immer mit.

Auf der ersten richtigen Trailtour hat das System dann auch auf sehr ruppigen Trails bewiesen, dass es die Flasche fast immer sicher zu halten vermag. Leider nur fast immer, denn hin und wieder hat sich die volle Flasche auf besonders groben Wurzelpassagen oder wiederholten Sprüngen dann doch gelöst und ich durfte nach kurzer Suche wieder aufgesammelt werden. Hier scheinen die Kräfte durch die volle Flasche dann doch ein wenig zu viel zu sein für die ansonsten ausgezeichnet durchdachte Minihalterung. Bereits mit ¾ voller Flasche schienen die Haltekräfte aber auch bei heftiger Fahrweise komplett ausreichend zu sein, um ungewolltes Lockern zu verhindern.

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Mein Fazit ist demnach ein wenig gespalten: Grundsätzlich ist das System für mich richtungsweisend was Design und Funktion angeht. Bereits in der aktuellen Version funktioniert es so gut, dass es sehr viele Fahrer glücklich machen dürfte. Für aggressivere Trails bräuchte es aber noch ein wenig Detailverbesserung bei den Haltekräften. Dennoch ist für mich die FABRIC Cageless Bottle eine echte Ergänzung zum Trinkrucksack für lange Touren, um den Rucksack ein wenig zu erleichtern. Und weil die beiden Stutzen so leicht und unauffällig sind, stört auch nichts wenn die Flasche mal zuhause bleiben muss.

RIDE ON,
c_g