SHIMANO XTR Trail Gruppe – Kurzupdate: von c_g
(bisher hierzu erschienenen Artikel: Pressevorstellung der SHIMANO XTR Gruppe, Testintro, Erste Praxiserfahrungen)

Seit gut einem Monat fahre ich die 2×11 XTR Gruppe an meinem ROCKY Instinct. Neben dem rein funktionalen Test der Antriebs- und Bremsgruppe geht es mir dabei auch darum herauszufinden ob es wirklich noch zeitgemäß ist vorne mit mehreren Kettenblättern zu fahren. Logisch ist es mittlerweile noch zu früh um hier echtes Urteil abzugeben aber ich muss sagen, dass meine bisher offenen Skepsis mittlerweile doch ordentlich zu bröckeln begonnen hat …

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Neben der ausgezeichneten Schaltperformance kristallisiert sich für mich immer mehr heraus, dass die zusätzlichen Berggänge der 2×11 Schaltung gerade auf langen Touren ein richtiger Vorteil sind. Doch dazu noch einiges mehr in einem späteren Update.

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Jetzt soll es zuerst um die im ersten Praxisbericht geäußerte Kritik bezüglich der Bremsen gehen. Damals hatte ich offen die Bremskraft kritisiert, die mir in machen Situationen einfach nicht ausgereicht hat. 42 SHIMANO XTRIn dem Zuge habe ich noch einmal die Beläge gewechselt und die Scheiben ordentlich gereinigt. Und auf einen Schlag war die bisherige Schwäche verflogen. Offensichtlich waren Scheibe und Beläge in irgendeiner Form leicht verunreining und konnten so nur einen Teil des Potentials wirklich ausleben. Seither macht die XTR Bremse und das System mir viel mehr Freude.
Allerdings ist es beim linken Bremshebel weiterhin so, dass sich der Druckpunkt während einer Abfahrt wenn man schnell hintereinander anbremst verhärtet und dann wieder für ein paar Sekunden nicht bremst wieder weicher wird. Nachdem dieses Verhalten doch ungewöhnlich und störend ist, wurde die eine Bremse mittlerweile zu SHIMANO zurückgesandt um die Ursache dafür herauszufinden.

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Die Trigger der XTR haben zwar etwas längere Hebelwege als bei SRAM, aber dennoch super-präzise.

Wie beschrieben, musste ich mich zuerst an die Leichtgängigkeit und recht langen Hebelwege der neuen Trigger Shifter gewöhnen, aber das ist mittlerweile abgeschlossen. Seit dem letzten mal habe ich auch noch etwas mit der Positionen  der I-Spec-2 Trigger gespielt. Außer, dass die Ergonomie nun für mich absolut perfekt ist, kann ich dem System auch attestieren, dass es eine extern große Bandbreite an Positionen erlaubt – weitaus mehr, als bei SRAM, was vor allem den Händen zugute kommen sollte, die eben außerhalb der Norm liegen – mit I-Spec II sollten selbst sehr kleine und sehr große Hände eine optimale Ergonomie hinbekommen können.

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Bisher keinerlei Beanstandungen in Sachen Schaltperformance und Gangabstufungen … ganz im Gegenteil!

Mittlerweile ist es kein Thema immer den richtigen Gang zu finden und die ausgezeichnete Schaltperfomance auch unter Volllast ist einfach genial. Auch was die von SHIMANO „Rhythem Step“ genannte Gangabstufung mit recht kleinen Sprüngen in der 11-40 Kassette und auch nur 10 Zähne zwischen dem kleinen und großen Kettenblatt hat es mit wirklich angetan. Auch nach gut einem Monat bin ich noch verblüfft darüber wie viel ich doch in dem großen 34er Kettenblatt fahre und wie wenig ich wirklich auf das kleine 24er gehe. Rechnerisch habe ich es noch nicht verstanden, aber die Praxis spricht eindeutig dafür, dass SHIMANO mit ihrem „Driving Gear“ also einem Kettenblatt, in dem man die meiste Zeit verbringt durchaus auch im realen Einsatz Recht behält. Gerade deswegen ist es umso wichtiger, dass das meistbenutzte Kettenblatt extrem haltbare Titanzähne in einer Kunststoff-Matrix hat und umso leitcher ist es zu verschmerzen, dass das kleine Kb einfach aus Alu ist.

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Die wunderschön glänzende Oberfläche der Kurbel hat sich als nicht besonders abriebfest herausgestellt.

Ein Kritikpunkt ergab sich schon bald in Form der Oberflächengüte der Kurbel. Die wunderschön grau-glänzende Eloxierung hat schon sehr früh Abriebspuren gezeigt und ist mittlerweile nach etwa einem Monat im Einsatz an exponierten Flächen schon komplett abgerieben. Bei einer derart exklusiven und auch kostspieleigen Gruppe würde ich mir etwas schon mehr Langlebigkeit, selbst in einem so unwichtigen Detail wie der Optik wünschen.

Soweit zum ersten Update der Erfahrungen mit der SHIMANO XTR Gruppe – einer Gruppe, die mich trotz der zusätzlichen Komplexität gegenüber einer 1×11 Schaltung immer mehr durch ihre pure Funktionalität überzeugt.

RIDE ON,
c_g