Riva BIKE Festival 2015 – Zusammenschau: von c_g

RIVA BIKE Festival

Auch dieses Jahr wieder folgte das BIKE Festival in Riva kurz auf das Sea Otter Festival. Was Grannygear also dort an News und Trends nicht gesehen hat, haben wir versucht hier aufzuschnappen. Selbstverständlich war auch hier das große Thema die Plus Formate, aber darüber hinaus gab es noch einige spannende Dinge, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Hier also ohne große Umschweife eine kurze Zusammenfassung was uns besonders aufgefallen ist:

KUROSHIRO Enso 747

KUROSHIRO enso747

Viele erinnern sich daran, dass wir bereits mehrfach über die superleichten Carbon-Fatbikefelgen Enso685 berichtete haben und sie exklusiv sogar als erste über die Trails von Finale Ligure haben jagen dürfen. Auch am Festival war der Bikeadventurer und Visonär hinter KUROSHIRO Mauro Bertolotto wieder auf dem Expogelände
SALSA Mukluk 29+Als Tribute an die auch hier beliebter werdenden Plus-Formate hatte er außerdem ein auf 27,5+ umgerüstetes SALSA Mukluk 2 dabei, ausgestattet mit der jüngsten KUROSHIRO Felge, der Enso 747, die es bei knapp 350 g durch die smarte Alpha-Ridge Konstruktion (bekannt von der Enso 950) auf eine Maulweite von 38,6 mm schafft. Die ursprüngliche Breite war etwas größer, aber im Laufe der Entwicklung hat man sich entschieden bewusst etwas „schmäler“ zu werden, um die Nachrüstbarkeit der Plus-Reifen bis 3“ auf mehr bestehende Rahmen auszuweiten.
Die Felge wird schon bald in Produktion gehen und auch wenn man derzeit mit einer Wartezeit von ca. rechnen muss, wird es definitiv Käufer geben, die 849.- Euro pro Felge bereit sind zu zahlen.

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DT-SWISS

DT-SWISS Plus Felgen

Auch die Schweizer hatten ein paar Neuheiten am Start, wenn auch wenig Details dazu. Da waren einmal die ersten DT-SWISS Plus-Felgen mit 30 und 40 mm Innenbreite. Nach unseren Infos vorerst nur im 27,5 Format also für 27,5+ gedacht. Keine Frage damit sind die Plus-Formate endgültig mainstream geworden. Leider noch keine weigern Details, Gewichte oder Preise hierzu. So soll aber bereits im Sommer verfügbar sein, weshalb wir wohl auch nicht mehr lange auf weitere Infos warten werden müssen.

DT-SWISS OPM Race LTD

DT-SWISS OPM crownAuf Basis der bisherigen OPM O.D.L Federgabel, die wir ja bereits im Test hatten gibt es eine vorerst auf 300 Stück limitierte Race-Variante unter dem Namen DT-SWISS LTD (limited). Gewichtmässig setzt die Gabel mit 1480 g (100mm 29“), einschliesslich 15mm RWS und Expander (= Einsatz zum einstellen des Steuersatzes) Massstäbe, mit der identischen Federungs- und Dämpfungstechnologie der OPM, aber eben einer Carbonkrone und verprasstem Carbonschaft (ja richtig, keine einteilige Konstruktion). Die Gabel, die aktuell schon von Nino Schurter erfolgreich eingesetzt wird, kommt in 27.5“ und 29“, wahlweise in 100mm oder 120mm und soll ab Juli verfügbar sein. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 1199.-€.

77 COMPOSITES

 77 tubular 77 seatpost

Die deutsche Leichtbau-Carbonschmiede ist keineswegs ein Neuling im Bikemarkt, tritt aber erstmals unter eigenem Namen auf – bisher haben sie ausschließlich für andere Edelmarken produziert, die ihre Produkte dann unter eigenem Namen vertrieben haben.
Neben unglaublich leichten Lenkern (z.B. Lowriser mit 680 mm mit gerade mal 124g!) und Sattelstützen (siehe Bild unten), hat man sich auch der Produktion ultraleichter Felgen und Laufrädern verschrieben. Das leichteste 29er Laufrad am Stand wog gerade mal 1150g bei einer ordentlichen Maulweite von 23 mm wohlgemerkt. Besonders interessant fanden wir neben der Tubular-Fegle und der großvolumigen Clincher Felge eine Niederprofil-Felge mit deutlich unter 300 g, die bewusst so konstruiert ist, dass sie ihre Stabilität nicht aus der maximalen Steifigkeit, sondern daraus zeiht, dass sie die Energie durch leichte Deformation effektiv vernichtet. Ein zugegeben neuer Ansatz, der uns aber durchaus neugierig macht.

77 clincher 77 clincher innen

Im Gespräch machte man außerdem deutlich, dass der Werkstoff Carbon noch ungeheures Potential hätte, das man heute noch gar nicht nutzt – neue Materialien und Produktionstechniken, die in den kommenden Jahren auch zivilen Zwecken zur Verfügung stehen werden, werden schon bald auch in der Bikewelt Einzug halten.

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DRÖSSIGER

DRÖSSIGER XEA B+

DRÖSSIGER XEA B+ frontDie deutsche Bikeschmiede war ebenfalls am Garda Festival und zeigte das XRA 650+, das wir ja bereits im Kurztest hatten … nur dieses Mal mit den 2,8er SCHWALBE Nobby Nics, die auf diesem Bike eine wirklich gute Figur machen. Das hätte ich wirklich gerne mal gefahren ….
Anders als die meisten Hersteller, die B+ als eigenständiges Format ansehen, möchte DRÖSSIGER es als zusätzliche Option für ihre 29er Rahmen verstehen – ein Bike und die Option zwei Laufradsätze damit zu fahren. Das geht zwar nur indem man die dementsprechenden Rahmen für 2016 leicht modifiziert – zum Beispiel mit Boost Nabenstandard.

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eThirteen

E13 TRSR Carbon closeup

Der US-Komponentenhersteller (hier gezeigt mit E13-Mann Dennis Makel) hatte ebenfalls zwei spannende Produkte dabei, die erstmals auf dem Sea Otter gezeigt worden waren. E13 TRSR CarbonSchon nahe der Produktionsreife wäre da die neue Carbonkurbel TRSR Carbon. Die Kurbel soll es zusammen mit der 30 mm Alu-Achse auf gerade mal 460 g bringen – nur wenig schwerer als die RACE FACE Next SL.
Die Kurbel wirD fast baugleich in zwei Versionen kommen – der Enduro-Version TRSr (170, 175 und 180 mm Länge) und der Downhillkurbel LG1 R (160 & 170 mm Länge). Natürlich wie bei E13 üblich mit vielfältigen Tretlageroptionen, diversen Spidern und Direct-Mount Kettenblättern usw.

Noch im Prototypenstadium ist die E13 EXC „Extended Range“ Kassette, die durch ihre zweiteilige Sonderkonstruktion und 9 (!) bis 42 Zähnen das bisher breiteste Übersetzungsspektrum besitzt. E13 Proto_cassetteDabei werden die großen 3 Ritzel auf dem XD-Freilauf fixiert und dann mittels eines smarten Mechanismus, den wir im Detail nicht zeigen dürfen, die unteren Ritzel darin eingehängt. Ebenfalls innovativ – die EXC Kassette soll es in 10 und 11-fach geben.
Der ganze Aufwand nur um gegenüber einer SRAM Wide Range Kassette eine Zahn zu sparen? Ja, denn so kann man entweder mit dem bestehenden Kettenblatt noch mal deutlich mehr Druck auf der Ebene machen, oder bis zu 3 Zähne am Kettenblatt kleiner gehen ohne die Speedrange einzugrenzen … damit natürlich deutlich mehr Reserven bergauf bekommen. Hört sich spannend an und nach Aussage von E13 wären die bisherigen Praxistets durchaus vielversprechend verlaufen.

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ERGON

Ergon hatte neben ihren beliebten Griffen in allen erdenklichen Farben auch was Neues dabei – einen Bike-Fitting Kit, das mit Hilfe des Ergonomieexperten Dr. Kim Tofaute entwickelt wurde.

ERGON Bike Fitting

Es soll dem Laien helfen sein Bike genauso optimal einzustellen, wie es sonst nur die Experten schaffen und dabei sehr einfach zu benutzen sein. Aktuell gibt es davon nur eine Renn- und Trekkingrad-Version, aber die MTB Variante soll auch schon in ein paar Wochen fertig werden. Der Preis soll bei moderaten 29,95 Euro liegen, was sich für un wie eine echte sinnvolle Investition mit großem Nutzen handelt: „7 Schritte für mehr Effizienz und länger beschwerdefrei biken – hört sich auf alle Fälle gut an.
Wir selber arbeiten schon seit Jahren mit dem TP1 Cleat Tool, das die genaue Positionierung der Clickpedal-Cleats beim Wechsel auf neue Schuhe kinderleicht macht.

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SUN RINGLÉ Muelfüt 50

SUNRINGLE Mulefüt50

Auch SUN RINGLÉ hatte etwas für die Plus-Formate am Start – die Muelfüt Felgen kommen nach der Fatbikevariante nun auch im Mid-Fat-Format als Muelfüt 50 mit einer Außenbreite von 50 mm und einer resultierenden Maulweite von 45 mm.

SUNRINGLE Mulefüt50_1Sie soll als 27,5“ und 29er Felge kommen und je 618 g bzw. 655 g alleine wiegen. Zum Vergleich: Die Hohlkammerfelge WTB i45 Scraper mit identischer Breite wird mit 655 g (27,5“) bzw. 712 g (29“) angegeben.
Für einen Komplettlaufradsatz gibt SUN RINGLÉ 2220 g für 27,5“ und 2320 g für die 29er-Version an. Leider sind bisher noch keine VK-Preise bekannt. Die Felge mit großen Ausfräsungen ist als einwandige Konstruktion ausgeführt, ist aber mit einem breiten Dichttape auch tubeless-ready auszurüsten.

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GHOST BIKES

GHOST Lector 2016

Es war nicht viel über dieses Bike zu erfahren, außer, dass es die nächste Generation des Race-Hardtails Lector sein wird – natürlich mit der Di2 kompatibel und so manchen anderen technischen Kniffen. Auch wenn es noch nicht wirklich vorgestellt wurde, hat es bereits den RED DOT Design Award gewonnen. Cooler Erlkönig-Look!

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STONEMAN Trail (by Roland Stauderer)

Riva Stoneman

Eine Biketour die uns schon seit langem interessiert und fasziniert ist der STONEMAN Trail von Roland Stauderer. Die alpine Tour mit 120 km & 4000 Hm kann in ein, zwei oder drei Tagen gefahren werden – man entscheidet selber ob man es sehr sportlich oder lieber entspannt, genussvoll will, aber jedes Mal mit einem hohen Erlebniswert – ein Konzept, das bereits mit dem STONEMAN Mirquidi Trail (162 km, 4400 Hm) im Erzgebirge erste Ablegr gefunden hat … weitere sind in Planung.

Soweit zu unserer Zusammenschau des Gardafestivals, aber keine Sorge, es kommt noch mehr. Morgen schon ein erster Kurzeindruck unseres Testers Oli zum brandheißem TREK Stache 29+.

RIDE ON,
c_g