SCHWALBE Nobby Nic 2,35 Tubeless Easy – Erster Eindruck: von c_g

Auch wenn es schon gut 5 Wochen her ist, dass das unser Projektbike fahrbereit ist, waren es diverse widrige Umstände welche die Trailtime stark eingeschränkt haben. Daher hier erst die ersten Praxiseindrücke zu dem neuen SCHWALBE Nobby Nic, den wie hier schon im Detail vorgestellt haben.

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SCHWALBEs neuer Nobby Nic im harten, winterlichen Testeinsatz.

Wie gesagt, sind die Reifen mit durchschnittlich 780 g gewichtstechnisch ein klassischer All-Mountain-/Touren-Reifen – genau wie das breite angekündigte Einsatzspektrum – nicht zu schwer um damit auch sportliche Touren oder mal einen Marathon zu fahren und nicht zu empfindlich um es damit nicht auch mal richtig krachen zu lassen. Dafür hat der neue NN sowohl in der Breite (sehr gute 60 mm auf der AX-Lightness Felge mit 26 mm Maulweite) , wie auch – so zumindest die Ankündigung von Seiten Schwalbe – in der Vielseitigkeit zugelegt. Letzteres muss er aber erst unter Beweis stellen.

Die Schlauchlosmontage war schon mal sehr einfach. Sowohl auf der AX-LIGHTNESS Felge auf der er bisher gefahren wurde, wie auch der DT-SWISS XRC 1250 und der AMERICAN CLASSIC Wide Lightning war er ohne jede Zusatzhilfsmitttel gut zu montieren und auf den beiden letztgenannten auch vollkommen problemlos mit einer Strandpumpe aufzupumpen. Nur die AX-Lightness Felge brauchte etwas Unterstützung beim Aufpumpen, doch mehr dazu an geeigneter Stelle. Die neuen Tubeless Easy Karkasse war jedenfalls sofort luftdicht und hatte nirgends Anzeichen von Porositäten. Die Dichtmilch war nur notwendig um die Wulst zur Felge hin abzudichten.

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Kommen wir zur Fahrperformance des Nobby Nic 2015er in der 2,35er Snakeskin Tubeless Easy Variante:

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Ausfahrt an einem der wenigen sonnigen und halbwegs trockenen Tage …

In den letzten Wochen hatte es mit sehr kurzen Ausnahmen durchweg extrem nasse und matschige Verhältnisse (wenn nicht gerade auch noch Schnee lag ;-)), daher konnte ich fast nur diese speziellen Performance-Aspekte begutachten. Trockenere und griffige Trails folgen hoffentlich im weiteren Testverlauf.

Wie auch sein Vorgänger, rollt der neue Nobby Nic recht leicht, erzeugt aber ebenso deutlich spürbare Vibrationen wenn auf Asphalt oder anderen harten Untergründen gefahren. Anders wie viele All-Mountain-Reifen zeigt er sich auch auf Asphalt sehr gutmütig. Vor allem in schnell gefahrenen Kurven wird schwammig oder unsicher.

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Auch wenn die 26 mm breite AXLIGHTNESS Felge eine ordentlich breite Abstützung für den Reifen bietet, so spürt man doch, dass auch die Karkasse selbst viel Kurvenstabilität erzeugt. Je nach Bedingungen, bin ich den 2,35er zwischen 1,8 und 1,5 bar gefahren, ohne je einen übermäßigen Flex der Karkasse zu spüren.

Auf den meist nassen Testtrails generiert der Nobby Nic eine sehr gute Traktion. Sei es im mal sandigen, mal lehmigen Waldboden oder über rutschige Wurzeln. Selbst in tiefem Schlamm gräbt er sich dank der ausgezeichneten Selbstreinigungseigenschaften sehr gut durch. Die Bremstraktion ist ebenso sehr gut.

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Einzige Schwächen bisher – die nicht immer optimale Führung bei solchen extremen Verhältnissen.

Nur in einem Bereich hat er mich bisher noch nicht so recht überzeugt – das Kurvenverhalten und Schrägfahrten bei nassen und tiefen Böden. Auch wenn die Bedingungen bisher nur erste Aussagen zulassen und diesbezüglich auch extrem hohe Anforderungen an einen Reifen stellen, so kam es häufiger als erwartet vor, dass die Reifen die Führung verloren haben. Während man das hinten noch meist verschmerzen kann, hat dieser Effekt am Vorderrad doch hin und wieder für einen erhöhten Pulsschlag geführt. Dafür ist der Nobby Nic auf Schotter und nur mäßig nassen Trails, die bisher eher die Ausnahme waren, ein absolut unkomplizierter und sicherer Allrounder. Traktion, Bremsgrip, Kurvenhalt und vor allem die großartige Gutmütigkeit im Grenzbereich erinnern mich im positiven Sinne an seinen großen Bruder, den Hans Dampf.

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Zusammen mit der voluminösen AX-LIGHTNES Felge wirken die Nobby Nic 2.35er noch größer als sie es ohnehin schon sind.

Wie gesagt, hierbei handelt es sich nur um den ersten Eindruck unter extrem nassen Bedingungen. Ich werde den Reifen noch eine ganze Weile weiter fahren um mir ein genaueres und klareres Bild übe die Eigenschaften des 2015er Nobby Nic zu verschaffen.

Wie wir erfahren haben, wird hat auch unser US-Kollege Grannygear einen Satz der Reifen erhalten. Er wird sich dementsprechend schon bald in den Test mit einschalten und seine Eindrücke auf südkalifornischen Trails ergänzend hinzufügen. Wir freuen uns darauf . Bis bald.

RIDE ON,
c_g