Meine Favoriten von 2014 – Plus-Formate, NINER ROS9, NICOLAI Helius TB & FOX 36: von c_g

VORWORT: Passend zum Jahreswechsel möchten wir euch ein paar Produkte aus den Tests des Jahres 2014 noch mal  in Erinnerung rufen, die uns besonders aufgefallen sind.
Das letzte Jahr stand ganz sicher im Zeichen von 650b. Das „Neue Mittelmaß“ hat sicher einen Großteil des Entwicklungsresourcen geschluckt und so sind die Neuheiten in Sachen 29er ein wenig in den Hintergrund geraten. Auf alle Fälle sind wir an einem Punkt angelangt, wo man nicht mehr den Atem anhält, wenn ein neuer 29er Reifen rauskommt, oder eine neue Federgabel … 29er sind einfach nur Bikes und auch wenn damit eine Spezialseite ein wenig mehr an den Rand rückt, freuen wir uns darüber, denn dafür haben wir bei Twentynineinches letztlich über Jahre gekämpft.

15 WTB B+ on CUBE

Anders als Grannygear, der dieses Jahr etwas weniger Testprodukte gefahren ist, hatte ich alle Hände voll zu tun, mein Testpensum für jedes Produkt zu absolvieren. Auch bei mir gab es ein paar Produkte, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind – eines davon und da kann ich mich Grannygear nur anschließen waren die AMERICAN CLASSIC Wide Lightning Laufräder, die meines Erachtens aktuell noch keine direkte Konkurrenz besitzen und für 2015 für mich DIE Referenz an der andere Laufräder sich messen werden müssen.

21. WTB B+

Doch bleiben wir beim Thema Laufräder und Reifen – da haben mich (und Guitar Ted) ganz unverhofft das die Plus Laufradformat komplett überrascht. Zuerst war es Guitar Ted, der mit dem auf 29+ umgerüsteten BOREALIS Echo eine Menge Spaß gehabt hat und danach ich mit der ersten Kostprobe dessen was B+, in Form der WTB Trailblazer 2.8 Reifen die ich zuerst am CUBE Stereo und danach am ROCKY Instinct ausführlich gefahren bin.

16 DT-SWISS OPM

Und auch wenn ich durchaus Schwächen in dem speziellen Reifenprofil der Trailblazer feststellen konnte, so hat mich die Grundidee eines zusätzlichen Laufradsatzes im 27,5-Format mit richtig voluminösen Reifens der in fast jeden 29er Rahmen passt, schlichtweg begeistert. Der Komfort- und Traktionszuwachs mit diesen Schlappen bei 1,0 bis 1,2 bar ist einfach genial und hat für mich aufgezeugt, dass sehr wohl noch Entwicklungspotential bei Mountainbikes besteht … und zwar in einem Bereich, wo ich es am wenigsten vermutet hätte. Unter der Hand habe ich bereits von diversen Herstellern erfahren, dass es bald schon deutlich mehr derartiger B+ Reifen geben wird … und darauf freue ich mich schon jetzt. Bleibt noch abzuwarten welche Bikehersteller sofort auf den neune Zug aufspringen und welche noch eine Saison damit warten .. dnn soviel wage ich schon jetzt zu prognostizieren – B+ wird das sinnvolle Fatbike-Format für jedermann werden.

9 SCHWALBE ProcoreDas einzige, von dem ich glaube, dass es das Potential hat die positiven Auswirkungen der 2,8“ bis 3,0“Reifen noch zu überbieten, ist das auf der letzten Eurobike vorgestellte Doppelkammer-System Procore von SCHWALBE, das wenn ich es richtig verstehe gleich mehrere Dauerthemen auflösen wird: Pannenschutz und Notlaufeigenschaften auf bisher unbekanntem Niveau, Traktion und wahrscheinlich auch Komfort wie mit einem Fatbike (weil extrem niedrige Betriebsdrücke) und als Nebeneffekt die Aussicht auf eine absolut idiotensichere Schlauchlos-Umrüstung egal mit welchen Reifen und welchen Felgen.

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Und dann sind es noch zwei spezielle Test-Bikes, die mir in Erinnerung geblieben sind – das NINER ROS9 und das NICOLAI Helius TB.

Warum gerade dieses beiden? Wahrscheinlich, weil beide Bikes nicht der aktuellen Norm entsprechen, beide einen starken, eigenen Charakter haben …
(An der Stelle möchte ich auch noch mal betonen, dass ich dieses Jahr eine Menge guter 29er Fullies gefahren wie schon im Intro erwähnt, sind die Zeiten der groben Experimente vorbei. Echte Gurken, gab es keine … nur Bikes mit Vorlieben in die eine oder andere Richtung.)

30 NINER ROS9 Demo

Das NINER ROS9 ist eigentlich ein Dinosaurier – der schwere Stahlrahmen und die massive Bauweise lassen nur mit großem Aufwand ein richtig leichtes Bike zu … und dennoch klettert es ohne große Mühen auch lange Anstiege hoch. Bergab verlangt es eine Menge Nehmerqualitäten vom Fahrer, aber dennoch ist es eines der Bikes, das mir in dem technischen Downhill beim Garda Bike Festival so viel Spaß gemacht hat, wie kein anderes. Ach, ja das Biocentric II EBB-Tretlager erlaubt es auch das ROS9 als SIngelspeeder zu fahren.

32 NINER ROS9 Demo 31 NINER ROS9 Demo

Das NINER ROS9 hat etwas an sich, das jedes mal das Kind in mir hervorgebracht hat und einfach jeden Augenblick Spaß gemacht hat. Maximal einfach, ganz ohne Heckfederung un dennoch eine Wucht im Downhill. Zugegeben, ich bin das Bike noch nie in einem echten Test gefahren, aber dafür bin ich damit schon mehrfach Kurztests gefahren … jedes mal mit dem gleichen Ergebnis: Maximale Spaßfaktor!

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28 NICOLAI Helius TBDas NICOLAI Helius TB ist ein Trailräuber sondergleichen und ein ganz besonderes Bike. Was das Handling und die Geometrie angeht ist es mehr Race-Enduro als Allrounder und erfordert schon eine etwas geübt Hand und gute Fahrtechnik um es stilecht zu bewegen. Dennoch bietet die zeitlose Alu-Chassis magere und ungewöhnlich straffe 120 mm Federweg. Angesichts des schlanken Federwegs ist die Straffheit und viel Progression im Federweg auch notwendig, denn das Helius TB mag es gerne etwas gröber und aggressiver.

26 NICOLAI Helius TB

Wie bereits im Testfazit geschrieben: Das NICOLAI Helius TB ist ein Short-Travel Enduro und durchbricht damit die bisherigen Definitionen eines Enduro-Fullies – ein Bike für Genießer und Kenner.

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2 FOX 36 G 10 FOX 36 Talas

Das letzte 29er Produkt, das mich besonders beeindruckt hat war die FOX 36 Talas Federgabel. Während ich im Sommer noch klar die ROCK SHOX Pike als die Vorreiterin in Sachen Federungsperformance angesehen habe, war es die neue FOX 36, die mir gezeigt hat, dass es immer noch besser geht.
Vor allem eine Eigenschaft war es, die mich scher beeindruckt hat: Bei jeder Geschwindigkeit und in jedem Terrain steht die FOX36 sehr hoch im Federweg. Selbst in Trial-Passagen und sehr viel Gewicht auf der Front, taucht die 36 nur sehr wenig weg nie weg. Dennoch erlaubt sie es den gesamten Federweg sehr gut auszunutzen. Damit vereint die FOX 36 zwei Eigenschaften, die mir bisher unvereinbar scheinen.

22 FOX 36 Talas

Bei der PIKE finde ich mich ständig zwischen den beiden beiden Dämpfungsstufen (Offen und Plattfromdämpfung) hin und her schalten; bei der FOX 36 verbringt man stattdessen ein wenig Zeit damit sie in Lowspeed- und Highspeed-Druckstufe einzustellen, dann aber reicht die eine Einstellung  für fast jede Fahrsituation.

25 FOX 36 Talas

Einziger Kritikpunkt meinerseits war, dass die FOX trotz aller Sensibilität für meinen Geschmack ein wenig zu direkt war und so vor allem auf langen Fahrten den Fahrer stärker ermüdet hat, als manche andere. Dafür kenne ich keine andere Gabel, die im groben Gelände so grandios gut funktioniert.
Als waschechte Enduro-Racegabel ausgelegt, ist die FOX 36 definitiv ein Treffer ins Schwarze und was meinen Eindruck angeht, hat FOX damit den kurz verlorenen Anschluss zu ROCK SHOX locker wieder wett gemacht.

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Und jetzt bleibt uns nur euch allen einen …

SCHÖNEN SILVESTERABEND

und einen

GUTEN START ins NEUE JAHR 2015!

zu wünschen!

RIDE ON,
c_g