WTB Nineline 2.25″ Reifen – Testfazit: von Guitar Ted

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Leider hat es das Wetter seit ich den breiteren WTB Nineline vorgestellt habe nicht allzu gut mit uns gemeint, aber mittlerweile habe ich dann doch genug ordentliche Trailrides unter den verschiedensten Bedingungen damit unternommen um mir ein umfassendes Urteil erlauben zu können .   Ich habe den Reifen aktuell auf meinem Milwaukee Bicycle Company Stahl-Singlespeed Hardtail montiert und bisher kann ich bestätigen, dass die WTB Nineline für mich genau die Balance aus Grip, Breite und Gewicht treffen, die ich liebe.

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Zuerst ein paar Worte zu den Schlauchlos-Eigenschaften: Wie alle bisherigen WTB TCS Reifen, schlagen sich auch die Nineline 2.25er sehr gut in diesem Bereich. Wenn man sie zusammen mit UST oder UST-konformen Felgen, wie MAVIC, WTB, EASTON oder FULCRUM verwendet, sind sie einfach genial leicht aufzupumpen, extrem sicher im Halt der Wulst auf der Felgenschulter. In Kombination mit der WTB Frequency i23 Felge, mit denen ich sie fahre, ist der Reifen einfach unglaublich simple in der Montage und dem Aufpumpen. Diesbezüglich bekommen die Reifen von mir also maximale Punktzahl.
(Vorsicht jedoch mit Felgen vom Typ NOTUBES oder FRM und dergleichen – dort sind sie praktisch nicht zu montieren!)

Praxiseindrücke: Was den Rollwiderstand und die Beschleunigung angeht, finde ich fährt sich der breitere Nineline ebenso genial, wie sein kleinerer 2.0“ Bruder den wir ja bereits ausführlich (hier) getestet haben.

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Allerdings fährt sich die 2.25“ Version spürbar komfortabler und ist auch ein wenig sicherer im Kurvenverhalten. Solange man auf trockenen, griffigen, felsigen oder erdigen Böden unterwegs ist, fährt sich der WTB Nineline 2.25 grandios gut. Mich erinnert der breite Nineline ziemlich stark an den GEAX Aka, der sich recht ähnlich verhält. Der Unterschied ist, dass sich der WTB Nineline ein weicheres Überrollverhalten hat, aber in Sachen Trockengrip nicht ganz so stark ist.

Anfangs dachte ich, dass der WTB Nineline geradezu prädestiniert als Hinterreifen wäre – mit vorne einem etwas aggressiver profilierten Reifen mit einem breiteren Einsatzbereich – aber nach ein paar Fahrten über technischeren Wurzeltrails in den mir das Hinterreifen zu oft durchgegangen ist, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Vielleicht eher für gemäßigtes und wenig technisches Gelände und trockene Bedingungen.

14 WTB NinelineIn allen anderen Belangen war der Nineline ein Muster an Komfort und Gutmütigkeit … bis der Frühjahrsregen eingesetzt hat! Mit einem Schlag war es vorbei mit meiner Begeisterung. Der WTB Nineline ist definitiv kein Reifen, den ich für nasse, tiefe oder schmierige Bedingungen empfehlen würde!

Hier merkt man sehr schnell, dass der Nineline doch ein Reifen mit einem speziellen Einsatzbereich ist. Auf schnellen, festen und trockenen Kursen ist er schnell, komfortabel und gutmütig, wenn es technischer wird oder eine lose Auflage auf dem Trail ist, büßt er bereits an Sicherheit ein, und wenn es nass ist, ist er für mich einfach zu traktionsschwach um für mehr als Forststraßen herzuhalten.

TESTFAZIT: Nach dem Test würde ich den WTB Nineline 2.25 TCS also als sehr schnellen, komfortablen und traktionsstarken Rasereien für trockenen und feste Bedingungen bezeichnen. In so einem Gelände ist er einfach Spitze, aber sobald es nass, oder lose wird büßt er viele seiner Qualitäten ein. Ein Spezialreifen also, der in seinem Einsatzbereich super ist – in anderen aber deutliche Schwächen hat.

Guitar Ted