GEAX Goma 2.3 TNT – Testfazit: von c_g

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Tubeless at its best! Das kann ich definitiv über den neuen GOMA TNT sagen. Ich kenne keinen anderen Reifen, der sich so gut auf beinahe jeder meiner tubeless-ready Felgen aufpumpen lässt. Die stabilen Seitenwände drücken die Wülste förmlich gegen die Felge und die ausgezeichneten UST-Wülste helfen sie sofort abzudichten. Selbst mit einer einfachen Standpumpe habe ich den Goma immer schnell aufgepumpt bekommen. Einmal in Position, war der Sitz auf jeder Felge bombensicher – Spitze!
Das ist doppelt bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass bis zu diesem Reifen, die GEAX TNT Reifen den Ruf hatten so eng zu bauen, dass man sie lediglich auf echten UST-konformen Felgen montieren kann. Auf Nachfrage hat GEAX uns bestätigt, dass sie den Durchmesser ihrer neuesten TNT-Reifen etwas vergrößert haben um sie universeller zu machen. Und das ist ihnen wirklich sehr gut gelungen.
Dazu kommt dann noch die verstärkten Seitenwände des Goma TNT, die ihm auch bei geringen Drücken eine super Stabilität verleihen und schon haben wir einen Reifen, der auch bei über 85 kg Fahrergewicht bis 1,4 bar richtig aggressiv zu fahren ist. Und wie jeder weiß bringen niedrige Drücke mehr Komfort und vor allem mehr Grip :-).

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FELGENBREITE: Doch ehe ich zu diesem Thema komme noch der Exkurs zum Thema Felgenbreite. Wie der aufmerksame Leser weiß, bin ich den Goma bisher nur auf der extrabreiten AMERICAN CLASSIC Wide Lightning gefahren. In deren Zwischenbericht hatte ich angemerkt, dass das Extravolumen bei einem ohnehin großen Reifen wie dem Goma nicht wirklich zu spüren wäre, jetzt wollte ich aber erkunden ob und wie sich die Breite der Felge auf die Traktion des Reifens auswirken würde. Dazu hat nochmal die DT-SWISS Spline 1250 XRC herhalten dürfen.

24 GEAX Goma Vergleich

Im obigen Bild sieht man wie sehr sich der Reifenquerschnitt des Goma zwischen den 22,5 mm Innenweite der DT (links) und der AC mit 29,5 mm ändert. In der unmittelbaren Lauffläche ist der Effekt tatsächlich weniger stark. An den Seitenstollen, erkennt man stärker, wie die noch nicht einmal schmalen DT Felgen den Querschnitt ändern. Wie würde sich das in der Fahrpraxis auswirken?

Tatsächlich ist der Effekt ganz genauso wie sie bereits optisch angesprochen. In der sehr guten Traktion ändert sich kaum etwas, sie bleibt auf einem hohen Niveau, ist bergauf fast immer mehr als ausreichend und bergab nur in ganz extremen Situation je überfordert. Der ebenfalls schon angesprochene sehr gute Leichtlauf des Goma verbessert sich nochmal und wenn man mir den Reifen blind unterschieben würde, könnte ich ihn wahrscheinlich kaum von einem breiten aber schnellen Allround-Reifen unterschieden.

34 AC Wide Lightning

Der Goma bei einer High-Speed Abfahrt … sorry für die schlechte Qualität.

 Hört sich gut an? Ist es auch, aber … im Kurvenhalt, den ich ja bereits auf der AC Wide Lightning als nicht ganz so sicher angesprochen habe, fuhr sich der Goma auf der DT XRC fast schon unsicher. In Schotterkurven oder auf erdig-sandigen Schrägfahrten liegt der Goma eher auf dem Niveau eines guten XC-Reifens, als auf dem eines echten Enduroreifen. Keine Spur von der Führung vom Schlag eines Hans Dampf, Magic Mary oder High Roller II/Minion II.
Als ich am Ende des Tests nochmal die Gegenprobe auf den Wide Lightnings gemacht habe – wurde der Eindruck nochmal bestätigt, dass der Goma vor allem in der durchschnittlichen Seitenführung von richtig breiten Felgen profitiert.

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Sehr zu meiner Freude war der Frühling ausgesprochen trocken und so musste ich lange warten um den Goma auch mal bei Nässe oder tiefen Böden zu fahren.
23 GEAX GomaHier hat sich das vorher gezeichnete Bild nochmals verstärkt. Die Traktion war auf festem, nassen Untergrund (wie rutschige Wurzeln oder Steinen) überraschend gut und sicher, sobald man aber in Schräglage oder über abschüssigen Untergrund fährt, fällt der Goma deutlich ab. In tiefen, schlammigen Böden  hat der Goma dann seinen absoluten Tiefpunkt erreicht, denn hier ist er einfach vollkommen fehl am Platze. Auch wenn die Selbstreinigung an sich recht gut wäre, reicht das großflächige aber zu niedrige Profil einfach nicht aus um sich in solchen Böden physisch zu verzahnen. Dementsprechend ist das Urteil bei Nässe recht mäßig – gutes Compound aber zu seichtes Profil.

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Testfazit: GEAX versprach uns den „ultimativen Enduro-Reifen“ mit „niedrigem Rollwiderstand“ und „hoher Vielseitigkeit“.
Nun, was den ultimativen Enduroreifen angeht, kann ich nicht viel sagen, denn das ist letztlich nicht viel mehr als ein gut klingender Marketingspruch. Im Rollwiderstand dagegen kann ich dem GEAX Goma absolute Bestnoten aussprechen. Wäre nicht das doch All-Mountain-esque Gewicht, könnte man ihn fast für einen XC-Reifen halten. Dazu kommen derart gute und vielseitige Tubeless-Eigenschaften wie sie bisher kein anderer Reifen erreicht. Sowohl in der Handhabung und der Niederdruck-Fahreigenschaften gibt es Bestnoten.
Die Traktion war bis auf tiefe oder schlammige Böden sehr gut Untergrund, aber die ohnehin eher durchschnittlich Seitenführung fällt dramatisch ab, sobald es rutschig oder weich wird. Vielseitigkeit ist für unsere oft wechselnden Bedingungen also eher Fehlanzeige. Für Kollegen Grannygear im trocken staubigen Kalifornien wäre der Goma ein echter Spitzenreifen.
Außerdem ist anzumerken, dass der Goma zu den Reifen gehört, die sich auf wirklich breiten Felgen nochmal besser machen.
–> Am Ende bleibt der Goma für mich ein wirklich guter und schneller Reifen für trockene Bedingungen, bzw. ein sehr potenter Hinterreifen wenn Leichtlaug genauso zählen, wie Robustheit … also doch ein Enduroreifen, für die Verbindungsetappen zwischen den Enduro-Stages und trockene Enduro-Rennen.

Ride On,
c_g