MAGURA Pressecamp´14/2  – die  MT Next 4-Kolbenbremsen: von c_g

Vor zwei Tagen haben wir euch die komplett überarbeiteten 2-Kolben- Discbremsen MT2, MT4, MT6 und MT8 im Detail vorgestellt (hier). Jetzt sind die Bremsen dran, welche die Nachfolge der legendären Gustav M. antreten sollen. Diese komplett neuen Vierkolben-Bremsen, die es (vorest) nur in 2 Versionen geben wird, werden unter den Namen MT5 und MT7 laufen.

MT7 Comecanö beach

„Besserer Ergonomie, mehr Standfestigkeit, besserer Einstellbarkeit und noch maximale Zuverlässigkeit“ stehen auch bei den Vierkolben-Bremsen ganz vorne im Lastenheft.

MAGURA MT7 Geber

Bei den Gebereinheiten kommen die identischen Technologien und Masterkolben aus zum Einsatz, die bereits im vorigen Artikel bei den 2-Kolbenbremsen detailliert beschrieben worden sind – hier. Die MT5 bedient sich der identischen dabei den Carbotecture Masterenheit, wie die bereits beschriebene MT4 und die MT7 kommt in den Genuss des Carbotecture SL Gebers und der Bremsgriffkonfiguration der MT6.
(Auf ein ultraleichten Carbolay-Bremshebel wie bei der MT8 wird verzichtet, aber wenn man der Logik der Namensgebung mit etwas Kreativität begegnet, könnte man ja auf eine potentielle „MT9“ hoffen … wer weiß.)

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Die einteilig geschmiedeten Bremssättel sind bei beiden Modellen technisch identisch und sind quasi Miniaturen von erfolgreichen Supercross- und Racekart-Bremsen. Obwohl sie in Sachen Bremskraft, Dosierbarkeit und vor allem Hitzebeständigkeit ganz neue Maßstäbe für MTBs setzen wollen, sind die doch nur ca. 35 g schwerer wie ihre 2-Kolben-Geschwister. 70g Mehrgewicht für maximal Bremsenperformance? Das hört sich doch ganz aktzeptabel an, oder? Mit diesem minimalen Mehrgewicht sollte die MT5 und MT7 es recht leicht aus der reinen Gravity-Nische in den All-Mountain-Sektor schaffen. Warum nicht sogar für schwere Tourenfahrer und alpine Trailbiker?

4 MAGURA MT7 Bremssattel

was den Bremssattel angeht, unterscheiden sich die MT7 und MT5 technisch nur in den Belägen – bei der MT5 ist es eine Trägerplatte mit 2 Belägen, die nur nach Ausbau des Laufrades entfernt werden kann, bei der MT7 sind es 4 komplett separate Beläge, die von oben eingeschoben werden können.

Über die gegenüber der 2-Kolbenbremsen größere Gesamtoberfläche und die beiden Beläge auf jeder Seite (bei der MT7 komplett getrennt und der MT5 über die Trägerplatte verbunden) soll vor allem das Hitzemanagement maximiert werden. Die nachfolgende Grafik zeigt, den Effekt.

HItzenetwicklung MT5_7

Schemazeichnung der Hitzenetwicklung bei der MT7 – blaue Farben stehen für niedrigere Temperaturen, rote für höhere.

Hier noch eine Vergleichstabelle zur Bremskraftverteilung zwischen den Modellen der MT Next Reihe die den Anspruch der MT5 und 7 auf ihre Dominanz eundrücklich untermauert:

Bremsleistung

Der Zuwachs an Bremskraft zwischen der MT5 und MT7 beruht auf der unterschiedlichen Anlenk und des Hebels auf den Druckzylinder – analog zu den Modellen MT4 und MT6.

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Hier eine Vorstellung der beiden Modelle MT5 und MT7:

MT5 – Als hochwertige Gravity Bremse im mittleren Preissegment bedient sich die MT5 der aus dem Motorrad-Rennsport übernommenen 4-Kolben Technologie und setzt auf höchste Bremskraft bei einer ausgezeichneten Dosierbarkeit. Zusätzlich soll sie auch allem in der Fadingresistenz und der Hitzebeständigkeit auf bei langen und steilen Trails  bisher unerreichte Nehmerqualitäten zeigen. Der Einsatz der Carbotecture Technologie im Bremsgriffgehäuse verhilft der MT5 zu geringem Gewicht.

MT5_white

Features:

  • Ergonomischer Aluminium Zwei-Finger Bremshebel
  • Carbotecture Bremsgriffgehäuse und Lenkerschelle
  • Verstellbare Hebelweite (über Torx25)
  • Geschmiedete 4-Kolben Bremszange mit verstellbarem Banjo, glänzend schwarz eloxiert
  • magnetiXchange Bremskolben für einfachen Belagwechsel
  • Mit nur 380g Gewicht eine der leichtesten 4-Kolbenbremsen
  • vorr. Liefertermin Juni 2014
  • UVP: € 149,- (inkl. Scheibe und Adapter)

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MT7 – Als Flaggschiff der 4-Kolbenbremsenserie will die MT7 beweisen, dass maximale Bremsleistung und Standfestigkeit nicht schwer sein müssen. Das erreicht die MT7 durch die sehr leichte Carbotecture SL Gebereinheit mit leichtem Alu-Zweifinger-Bremshebel. Für eine optimale Ergonomie sorgt die werkzeuglose Druckpunkt- und Griffweiteneinstellung und für die Hitzebeständigkeit sind der große 4-Koblenbremssatel und das bei allen MT Next Modellen zu findende große Ausgleichsreservoir verantwortlich.

MT7_white

Features:

  • Carbotecture SL Bremshebelgehäuse und Alu-Lenkerschelle
  • Ergonomischer Leichtbau Aluminium Zwei-Finger Bremshebel
  • Hebelweite und Druckpunkt werkzeuglos verstellbar
  • Geschmiedete 4-Kolben Bremszange mit Banjo, mystic grey anodized
  • magnetiXchange Bremskolben für einfachen Belagwechsel
  • Mit nur 355g* Gewicht eine der leichtesten Bremsen in ihrem Segment
  • vorr. Liefertermin Juni 2014
  • UVP: € 259,- (inkl. Scheibe und Adapter)

 (Alle Bremsen sind kompatibel zu allen MAGURA Storm und Storm SL Scheiben.) 

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PRAXISEINDRÜCKE:
Wie angekündigt, hatten wir auch die Möglichkeit die jüngste Generation der MAGURA MT Bremsen auf den Trails im Osten Mallorcas zu testen. Ich bin in den 2 ½ Tagen sowohl eine MT8 2-Kolbenbremse wie auch eine MT7 und MT5 gefahren. Auch wenn es sich dabei nicht um einen echten Test handelt und wir uns durchweg auf unbekannten Trails bewegt haben, kann ich doch sagen, dass die Bremsen der neuen MT Serie mich auf diesen Ausfahrten doch positiv beeindruckt haben.

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Auf der Testfahrt mit der MT8 auf einem 100 mm FOCUS Superbud 29er hat sich die Bremse von ihrer besten Seite gegeben. Es handelte sich zwar überwiegend um gemäßigte Trails, aber in dort hat die MT8 Sachen Bremskraft und Modulation keinerlei Schwächen gezeigt.

Verstellung MT8

Die werkzeuglose Griffweiteneinstellung erlaubt eine sehr großen Einstellbereich der sowohl für große bis kleine Hände und Vorleiben iin der Hebelposition jeden optimal bedienen dürfte. Konstruktionsbedingt ist der Verstellbereich bei dem Carbolay-Hebel der MT8 ein wenig geringer – war aber auch für meine eher kleinen Hände noch vollkommen ausreichend.
Die werkzeugfrie Druckpunktverstellung (nur bei den Modellen MT6, MT7 und MT8) war aus meiner Sicht sehr sinnvoll um das Bremsgefühl zwischen Vorder- und Hinterradbremse zu synchronisieren, war aber nicht so breitbandig um wirklich das ganze Spektrum an „Druckpunktwünschen“ zu erfüllen. Da das Bremsgefühl ohnehin in dem für mich idealen knackig-direkten Bereich lag, ist das nicht weiter problematisch – Fahrer, die aber einen ausgesprochen weichen Druckpunkt wünschen, werden ihn hier nicht finden.

Eine Teilstück der Ausfahrt war eine recht lange und steile Asphaltabfahrt – die jede Scheibenbremse wenn man es drauf anlegt überhitzen lässt. Das habe ich und dabei sind mir zwei Sachen aufgefallen: Einmal hat das erwartete Fading der MT8 erst sehr spät eingesetzt (bei bereits schwarzen Strom SL Scheiben) und zum anderen war es bereits nach nur kurzem Lösen der Bremse wieder vollkommen verschwunden.

5 MAGURA MT8–> Für mich ein klarer Beweis dafür, dass die Theorie des weightRATIOperformance mit einer bewusst etwas massiveren Bremszange für eine bessere Wärmeableitung aufgeht und dass das größere Ausgleichsvolumen in der Gebereinheit seinen Dienst mustergültig verrichtet. Sehr gut auch wenn erst ei längerer Test diesen ersten Eindruck wirklich bestätigen kann.

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Zu Testfahrten mit den Vierkolben-Modellen MT5 und MT7 hatte ich gleich doppelte Gelegenheit – einmal eine lange Tour in die umliegenden „Berge“ auf einem 150 mm COMMENCAL Meta (27,5“), das mit der MT7 bestückt war und später auf einer kürzeren, aber nicht minder anspruchsvollen Tour auf einem ausgesprochen schweren MOUSTACE Pedelec-Fully, mit der MT5.

MAGURA  MT7 Testride MT5 on MOUSTACHE

In beiden Fällen sind mir die Bremsen durch ihre extrem gute Dosierbarkeit aufgefallen. Die Bremskraft war auf höchstem Niveau, auch wenn sie eben durch die tolle Dosierbarkeit eigentlich nicht auffällt. Erst als ich nach 200 hm steiler Trails noch immer locker mit einem Finger am Hebel gebremst habe, ist mir aufgefallen, dass ich lediglich an der Oberfläche der Leistung der MT7 gekratzt hatte. Von Fading war bei beiden Ausfahrten keine Spur, aber weil jeweils 200 mm Strom Scheiben montiert waren, war das auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen.

MT7 Ceomecal

Letztlich bleibt ein sehr guter erster Eindruck der MAGURA MT Next Bremsen – sowohl der 2-Kolben- wie auch der gefahrenen 4-Kolbenmodelle. Wir stehen bereits in Gesprächen mit MAGURA über Testmuster und hoffen den vielversprechenden Eindruck auch in einem längeren Test bestätigen zu können. Soweit also zu den News der MAGURA MT Next Disc-Reihe, doch das war noch nicht alles was News von MAGURA angeht ….

RIDE ON,
c_g