Sea Otter´14: Salsa Bucksaw – Fahreindrücke:  by Grannygear

“Was für ein BIKE!!“ schoß es mir immer wieder bei der Fahrt mit dem erst vor kurzem vorgestellten SALSA Bucksaw durch den Kopf.

11 Bucksaw

Vorab – ich habe wenig Erfahrung mit Fatbikes, bin nur kurz auf einem SPECIALIZED Fatty unterwegs gewesen, aber damit stehe ich nicht viel anders da wie viel von uns und kann dem ganzen ziemlich unvoreingenommen begegnen. Schon damals fand ich dass die unglaubliche Traktion und die sagenhaft gute Dämpfung der Fat-Reifen wirkliche Spaßbringer sind, ab einer gewissen Rauheit der Trails aber doch zum Springen neigen. Ein Ersatz für eine Federung sind sie jedenfalls nicht. Wie würde sich das aber an einem Fully verhalten? Wie würde sich die brandneue ROCK SHOX Bluto verhalten. Was ist mi der Federungsabstimmung?

5 Bucksaw

Mike Riemer, der Marketingverantwortliche von SLASA hat mir erklärt, dass man die Kinematik wie auch die Dämpferabstimmung des DW Split Pivot Hinterbaus ganz speziell auf die Dynamik der Fat-Reifen ausgelegt hatte. Da man ja eine echte Federung hatte, kann man auch etwas höhere Reifendrücke fahren – während für die meisten Fatbikes unter 0,5 bar die Regel sind, schlägt SALSA vor, das Bucksaw mit etwa dem doppelten Luftdruck zu fahren.

Hier noch ein Link um mehr über das Bike selber zu erfahren (The Salsa Bucksaw story) … wo man auch die Specs  des Rahmensder Link zu den Specs des Rahmens und der beiden Bucksaw Modelle findet.

**********************

Doch jetzt zu dem weshalb ihr diesen Artikel angeklickt habt – die Fahreindrücke:

9 Bucksaw

Ich hatte das Privileg eine seriennahes Bucksaw 2 – das persönliche Bike von Tim Krueger, einem leitenden Angestellten bei SALSA, beim Sea Otter´14 kurz zu fahren. Die Upgrades an diesem Bike waren ein Satz Carbonfelgen (Prototypen von WHISKEY) und auf schlauchlos umgerüstete Reifen – vorne 4,7″ und hinten 4.0″.

6 Bucksaw

.

Schon auf den ersten Metern wurde klar – dieses Reifen rollen mit der Geräuschkulisse und dem Rollwiderstand eines Monstertrucks. Leichtlauf ist hier Fehlanzeige und Sprintattacken werden schon im Keim erstickt. Wenn sie aber in Schwung kommen, dann gibt es kein Halten mehr. Mehr als einmal habe ich mir bei Full Speed Gedanken gemacht, ob die Bremsen das auch wirklich wieder verzögern könne, was da unter mir passiert.

3 Bucksaw

Für den ersten steilen Anstieg bevor man überhaupt auf einen Trail kommt, habe ich den Dämpfer komplett offen gelassen und bin neugierdehalber viel im Wiegetritt gefahren. Hier zeigte sich schon mal, dass das Heck absolut neutral reagiert hat und kaum auf meine Bewegungen hin in Schwingung geriet. Hier war das Bike aber trotzdem Fehl am Platze. Auf dem Trail war die erste Überraschung dann die unglaubliche Traktion – vorwärts genauso wie die Bremstraktion. Einfach unglaublich, was man damit machen kann!!
Wenn man ein „normales Bike“ gewohnt ist sieht es komisch aus, wenn man auf die Reifen und die extrabreite Gabel schaut. Die Lenkung braucht zwar etwas mehr Nachdruck in langsamen Kurven ist sonst aber garnicht so ungewohnt. Agilität ist dennoch nicht die Stärke des Bikes, dafür fühlt sich das Bike einfach unglaublich sicher an.

4 Bucksaw

Ich habe mein bestes über die moderaten Trails hier gegeben, aber bin einem echten Limit des Bikes noch nicht einmal nahe gekommen. Wurzeln und kleinere Felsen werden einfach „verschluckt“. Ich habe keine Zahlen um das zu bestätigen, aber der Lenkwinkel hat sich recht flach angefühlt. Wie gesagt, das ist Neuland für mich und da gehe ich nach simplen Eindrücken. Als ich dann ein wenig herausgefunden hatte, wie man das Bike fährt, kam das Grinsen und das hat mich bis zum Ende des Kurztrips nicht mehr in Stich gelassen …   Ich würde mir gerne mal eines nach Hause holen und damit in der Wüste fahren, um es noch besser kennenzulernen, aber schon jetzt sehe ich wie das Bike Unmengen Potential hat und einfach Spaß macht.

1 Bucksaw

Wie ist das SALSA Bucksaw also? Mit den fetten Reifen, ist das Bike offensichtlich gemacht für losen Untergrund, Schlamm und Schnee .. eben überall, wo man die richtig breite Schlappen braucht. Aber selbst nach der kurzen Zeit, kann ich auch sagen, dass die Fatties auch unglaublichen Grip über Wurzeln, große Felsen und rutschigen Untergründe besitzen. Wenn du nach einem Bike suchst, das auch dann noch mit etwas Style weiterfährt, wenn die Trails eigentlich nicht mehr zum Biken einladen, wenn du einfach nur neues Terrain erkunden willst, dann ist das Bucksaw eine sehr potente Antwort.
Dieses Bike läutet eine neue Ära des Bikens ein und es kommt nicht oft, vor, dass wir etwas fahren können, das die Definition von Biken erweitert. Ist es ein Bike für jeden Fahrertyp? Nein! Ist es für mich? Vielleicht – als ein BIke unter mehreren, denn meine Trails sind einfach zu sehr XC-mäßig und haben fast immer sehr lange Anstiege.  In einer Gegend wie Moab oder Sedona aber, könnte ich mir das Bike richtig gut vorstellen.

10 Bucksaw

Grannygear

Ps: Meine Hochachtung an SALSA, dafür, dass sie sich aufgemacht haben so ein Bike Realität werden zu lassen. Ich bin mir sicher, das andere folgen werden.