´14 MAGURA TS8R 140 mm Federgabel – (alpiner) Testabschluss: von c_g

So, eineinhalb weitere Monate auf der 2014er MAGURA TS8R sind vergangen. Tage in denen die Gabel so manchen alpinen Trail in den Traumgebieten um den Gardasee und im schweizer Bikemekka Davos/Klosters unter die Stollen genommen hat.

Damit hat die TS8R richtig viele Tiefenmetern gesammelt. Wer die beiden oben genannten Regionen kennt, weiß welche Herausforderungrn beide an eine Federung stellen. Hohe Steinstufen, steiles verblocktes Gelände, haufenweise Spitzkehren und auch lange High-Speed Abschnitte auf mehr oder minder heftigen Rüttelpisten.

Alles was bisher im Artikel mit den ersten Eindrücken (hier) und dem Zwischenstand (hier) gesagt wurde, bleibt gültig – die MAGURA TS8R ist eine direkte Gabel.
Sie bietet trotz ordentlicher 140 mm Federweg maximales Feedback über den Untergrund, was mich im Grenzbereich der Reifentraktion des Öfteren vor Stützen bewahrt hat.

In den wirklich groben Passagen sorgt die hohe Druckstufe und das geringe Abtauchen für ein sehr sicheres Handling und erst sehr spätes Überschlagsgefühl. Etwas das mir schon früher aufgefallen ist, sich aber auf den zum Teil sehr heftigen Trails vom Lago und um Davos war es mitunter der entscheidende Faktor zwischen sicher Fahren oder Abgang über den Lenker.
Der einzige Kritikpunkt an der Direktheit ist, dass ich nach den wirklich langen Abfahrten doch ordentlich müde Unterarme hatte.

... die Enduro-Traumtrails von Davos (leider im Nebel)

An Steifigkeit oder Präzision hat es mir nie gefehlt, als ich allerdings auf den Trails von Davos parallel ein anderes Bike mit einer FOX F34 gefahren bin, war dann doch eine etwa geringere Torsionsteifigkeit zu merken – nicht viel, aber im direkten Vergleich dann doch spürbar.

  

Was die Dämpfungseinstellung angeht bin ich die Gabel nur in den Wiegetrittanstiegen mit zugeschalteter Plattform gefahren – alles andere geht gut auch offen. Die Zugstufendämpfung blieb ebenfalls dauerhaft weit offen – kein Grund sie noch straffer zu fahren.

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Parallel zu uns fährt ja unser wetterverwöhnter Grannygear in Kalifornienen auch die 2014er TS8R (er sogar je in einer 120 und 140 mm Version):

      

Auch er kommt zu einem sehr ähnlichen Ergebnis: Die TS8R glänzt mit einer guten Stetigkeit, sehr niedrigem Gewicht und der angenehmen Eigenschaft im technischen Gelände und beim Bremsen nicht zu tief einzutauchen. Im Vergleich zu anderen aktuellen Gabeln gehört die Magura aber weiterhin zu den direkteren Gabeln unbahähngig davon mit welchem Federweg. Wie ich auch, ist er die Gabel in fast jeder Situation offen gefahren und findet sie geradezu ideal für Hardtails und straffer abgestimmt Fullies.

TESTFAZIT: Nach gut 3 ½ Monaten auf der MAGURA TS8R mit Eindrücken, die von Sedona USA, über die heimischen Trails bis zum Lago oder Davos/Klosters reichen ist der Gesamteindruck dazu komplett.

Der erste Verdacht dass sie selbst mit 140 mm Federweg ganz tief in sich die Gene einer XC-Federgabel trägt wurden bestätigt.
Damit zählt sie zwar nicht zu den ultimativ sensibelsten Federgabeln und favorisiert eine aktive Fahrweise … dafür bietet sie aber im schweren oder technischen Gelände maximal viel Fahrsicherheit und das bei einem sehr guten Gewicht und mehr als ordentlicher Steifigkeit.

Wir begrüßen den Mut von MAGURA war, eine Federgabel anzubieten, die nicht auf maximalen Komfort aus ist sondern eher sportlich direkt straff anbietet … auch wenn zumindest die Option einer weicheren Abstimmung auch nicht schlecht gewesen wäre.

RIDE ON,
c_g