Interbike´13 – LAPIERRE Zesty TR 429 Fahreindrücke: von Guitar Ted

(Anmerkung: Die Fahreindrücke von den Demo Days der Euro- und Interbike sind keine echten „TNI-Tests“, sondern eben nur die ersten Eindrücke von vorgegebenen Testrunden. Im Falle der Eurobike, einem gemäßigten Runde im Vorallgäu mit einer minmal technischen Ab- und Auffahrt und im Falle der Interbike mit Runden auf Wüstentrails des Bootleg Canyon. Es soll nur einen Kurzeindruck des Testers wiedergeben.)

Auf Lapierre Bikes hat Nicolas Vouilloz einige seiner größten Erfolge gefeiert – dennoch sind sie in den USA bisher recht wenig bekannt- anders als in der europäischen Heimat. Für 2014 soll sich das ändern.
LAPIERRE ist eine der Hersteller (neben HAIBIKE und GHOST), die  zusammen mit ROCK SHOX das elektronische Fahrwerk E:I mit entwickelt haben und derzeit noch exklusiv verbauen können. Ich habe mich intensiv mit einem Techniker von LAPPIERRE darüber unterhalten und werde demnächst noch einen Artikel speziell zu E:I bringen.

Jetzt soll´s aber mal um das am Demo Day der Interbik´13 gefahrenen 29er LAPPIERRE Zesty Trail 424 gehen.

Zesty Trail ist eine Modellgruppe von 120 mm 29ern die man am ehesten als Allrounder oder Trailbikes bezeichnen kann. Insgesamt sollen 4 Versionen angeboten werden, von denen nur zwei den USA vertrieben werden.
Das Zesty Trail 429 hat einen kompletten Alu-Rahmen und besitzt bereits die Option einer internen Zugverlegung einer Dropper Stütze – mein Testbike hatte allerdings noch eine normale Sattelstütze. FOX übernimmt die Federungsarbeit vorne wie hinten und der Antrieb besteht aus einer SHIMANO SLX Gruppe mit XT-Schaltwerk. Die Bremsen kommen von AVID in Form der Einsteiger Elixirs. Wenig Luxus aber insgesamt ein solider Komponenten mix der zu einem ordentlichen Komplettgewicht von 13kg ( oder 26.8lbs) führt.

 

Laut Empfehlung sollte der Sag auf ca. 30% des Federwegs gestellt werden … und los geht´s. Was sofort auffällt: Das Zesty Trail besitzt bei dieser Einstellung eine unglaublich feinfühlige und komfortbetonte Federung. Umso spannender, dann das es sich auch im mittleren Federwegsbereich sehr ruhig pedalieren ließ – sehr gut, allerdings nur solange man im Sitzen fährt!

Das Zesty hat sich ohne große Mühe jeden Anstieg und jede Stufe hochgearbeitet – die Federung des Viergelenkers hat stets ein Höchstmaß an Traktion und Kontrolle geboten. Bergab war das Fahrwerk ebenso ausgesprochen feinfühlig und potent – mit eines der subjektiv linearsten Heckfederungen, die ich in diesem Federwegsbereich kenne. Obwohl ich auf der kurzen Runde den Federweg voll ausgenutzt habe, kam ich nie an einen Punkt, wo ich einen Durchschlag oder eine deutliche Progression gespürt hätte. Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir die Steifigkeit des Rahmens – selbst unter meinem doch hohen gewicht und unter Maximalkräften, blieb es stehen wie eine Eins.

Einen Kritikpunkt hatte ich allerdings doch … Ich habe mir recht oft die Ferse an den Kettenstreben angeschlagen. Das war insbesondere auffällig, weil ich an sich eine neutrale Fußstellung habe und sonst fast nie mit so etwas kämpfe. Darauf angesprochen sagte man mir, dass die Testbikes noch Vorserienmodelle seine, und dass genau hier in Serie srärker S-förmig gebogenen Streben zum Einsatz kommen würden.

ZUSAMMENFASSUNG: Insgesamt ist das LAPIERRE Zesty Trail ein wirklich schönes Bike – optisch wie auch funktional. Auch wenn LAPIERRE für uns in den USA noch neu ist, merkt man dem Zesty sofort dass man dort Erfahrung darin hat gute und sportliche Bikes zu bauen. Ich hätte gerne mehr Zeit auf dem Bike verbracht um noch etwas mit dem Dämpfersetup herumzuspielen – evtl. mit etwas mehr Druck im Dämpfer. Außerdem wäre es sehr interessant gewesen auszuprobieren, wie sich das Zesty mit der elektronisch-automatischen E:I Dämpfung des Systems gefahren hätte und wie das meine Beobachtungen verändert hätte  – aber so ist das nun mal bei der Outdoor Demo, man nimmt was man gerade bekommt und fährt es eben nur recht kurz.

Guitar Ted