Interbike ’13 – REDLINE D880 Fahreindrücke: von Guitar Ted

(Anmerkung: Die Fahreindrücke von den Demo Days der Euro- und Interbike sind keine echten „TNI-Tests“, sondern eben nur die ersten Eindrücke von vorgegebenen Testrunden. Im Falle der Eurobike, einem gemäßigten Runde im Vorallgäu mit einer minmal technischen Ab- und Auffahrt und im Falle der Interbike mit Runden auf Wüstentrails des Bootleg Canyon. Es soll nur einen Kurzeindruck des Testers wiedergeben.)

Auf der letztjährigen Interbike hatten wir das REDLINE bereits kurz in einem Foto gezeigt, dann hörte man dazu ganz lange gar nichts mehr. Es hat also ein wenig gedauert, aber jetzt ist es soweit – für die Saison 2014 wird das REDLINE D880 29er Fully endlich kommen (für die Deutschen Leser bleibt aktuell nur die Bestellung im Ausland – noch hat REDLINE, die hier mehr für ihre BMX Bikes bekannt sind, in D für ihre MTBs keinen Vertrieb). Was auf den ersten Blick wie ien einfacher Eingelenker wirkt, ist in Wirklichkeit ein VPP oder Short-Link Federungssystem. REDLINE nennt ihre Interpretation, die sich schön oberhalb des Tretlagers versteckt, das “Binary Link”.

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Noch kurz den Sag vom REDLINE Mechaniker eingestellt und los geht´s mit dem REDLINE D880 auf den Demo-Rundkurs im Bootleg Canyon:

Das Bike ist als XC/Trailbike ausgelegt – bei uns wäre das ein klassischer Allrounder – und der Federweg von 100 mm vorn und 110 mm hinten passt gut dazu. Ich hatte zwar keine Gelegenheit es zu wiegen, aber sowohl Grannygear, wie auch mir kam es „relativ leicht“ vor (was zugegeben eine sehr subjektive Einschätzung ist ;-)).

Als Bike mit einer kompletten SHIMANO XT Antriebs- und Bremsgruppe hat alles tadellos funktioniert und jeder Versuch meinerseits dem Rahmen etwas Felx zu entlocken blieben subjektiv erfolglos. Unter Last beschleunigt das D880 bereitwillig und ohne Antriebseinflüsse, was auf einen guten Anteile „Anti-Squat“ in der Federungsauslegung hindeutet. Damit verhält es sich also ähnlich wie viele andere derartige Bikes dieser Federwegsklasse. Sowohl mit Plattformdämpfung, wie auch ganz offen blieb das Heck beim Pedalieren schön ruhig – die Antriebseinflüsse waren minimal.

Bergab hatte die Federung einen recht direkten Charakter, zeigte sich aber sehr vielseitig. Bis auf einen kurze Passage mit groben Blöcken, kam das REDLINE sehr gut mit allem zurecht, was die Testrunde zu bieten hatte. Hier hätte man einfach mehr als die 110 mm Federweg gebraucht, aber das D880 ist nunmal kein All-Mountain 29er. In dem Gelände für das das Bike gemacht ist, war die Federung sehr gut und braucht nach meinem Empfinden keine oder nur eine sehr niedrige Plattformdämpfung um in allen lagen optimal zu funktionieren.

Wieder zurück am REDLINE Stand hat Granny das Bike inspiziert und mich gleich darauf hingewiesen, wie viel Fex der Hinterbau doch hat, wenn man ihn seitlich belastet. Auf der Fahrt ist mir das überhaupt nicht aufgefallen und als Testbike hat es bestimmt schon einiges mitgemacht, daher möchte ich das hier nur kurz erwähnen.

Insgesamt hat mich das REDLINE D880 wirklich positiv beeindruckt – auch wenn man es auf den ersten Blick hin als nicht so spannend ansieht, steckt da richtig viel Potential drin – darin sind Grannnygear und ich uns einig.

Es wird vom REDLINE D880 zwei Versionen geben – das einige gefahrenen Topmodell (US Preis $ 3499.-) und eine einfachere Version für $2499.-. Beide werden aber den identischen Rahmen mit dem spannenden “Binary Link” haben – ein System das mir sehr vielversprechend erscheint. Mit etwas leichteren Laufrädern und Reifen könnte das D880 ein wirklich potentes XC-/Marathonbike abgeben. Dem ersten Eindruck nach wäre das D880 auch ein wirklich spannendes Bike für ein 12h- oder 24h-Rennen.

Guitar Ted