SPECIALIZED Camber S-Works – Fahreindrücke: von c_g

Die Camber Reihe sind alles Bikes, die sich durch ihre Vielseitigkeit auszeichnen – mittlerer Federweg (mit 110 mm) und neutrales, allroundfähigem Handling. Eine Art von Bike, das genau das trifft  was bestimmt für einen Großteil der meisten 29er Fahrer zutrifft – ein rundum gutes Alrroundbike .. aber eben nicht besonders aufregend.

Indem SPECIALIZED jetzt aber ein Camber S-Works bringt, könnte sich das ein Stück weit ändern. Von all den Bikes die ich in der Woche auf dem SPECIALIZED Presscamp gefahren bin, wäre das Camber S-Works, das eine, das ich am liebsten mit nach Hause genommen hätte. Mit einem Gesamtgewicht knapp über 11,3 kg (in XL :-)) einer echt sexy Erscheinung ist es auf dem besten Weg das Camber neu zu erfinden:

 

Ich wäre nicht überrascht wenn meine Abfahrtszeiten mit dem Camber S-Works, die schnellsten aller gefahrenen Bikes gewesen wären. Agil und genau soviel Federweg, wie man es auf den hiesigen Trails nutzen kann. Die FORMULA T1 Bremsen waren sehr gut, beinahe so gut wie die aktuellen SHIMANO Bremsen, wäre da nicht die unter Volllast recht weit durchgehenden Bremshebel gewesen, die bei der nächsten Bremsung wieder unerwartet knackig waren. Nicht extrem aber störend.

 

Die neuen S-Works Kurbeln sind leichter und steifer als ihr Vorgänger, die XX1 von SRAM ist aktuell die angesagteste Antriebsgruppe, die ROVAL Control Trail SL Carbon Laufräder oder die speiziellen Formula T1 Racing Bremsen oder die IR Command Post Dropper-Stütze … edler und begehrenswerter geht es kaum. Wer noch nie ein Bike von der Klasse der S-Works Bikes gefahren ist, der sollte das einmal machen – denn nur so bekommt man ein Bild davon was aktuell möglich ist – in der Steifigkeit, dem gewicht und der Gesamtperformance. Es ist unglaublich, wie lebendig ein Bike werden kann, wenn man es so leicht und steif macht, wie das S-Works Camber.

  

Wenn ich milde Kritik am S-Works Camber üben darf, dann eine, die der ganzen Camber Linie gilt und zwar, dass die Bikes mittlerweile etwas zu groß lang und ruhig wirken. Das gilt besonders angesichts der sehr dynamischen Enduro 29er das sich trotz seines deutlich größeren Federwegs immer noch deutlich agiler fährt, aber auch wenn ich meine Erfahrungen mit dem IBIS Ripley heranziehe, das in die gleiche Federwegskategorie ist.

Ich würde vermuten, dass das Camber mit einem kleinen Update wie etwa einem kürzeren Heck, einer 120 mm Federgabel oder auch einem etwas flacheren  wieder aufgefrischt werden könnte. Wie auch die anderen Camber Bikes, die ich in den letzten Jahren gefahren bin, hat sich auch das S-Works als ein echt vielseitiges und gutmütiges Bike ergeben, nur eben mit all den Edelkomponenten un dem fantastischen Gewicht deutlich verspielter und soooo aufregend und sexy.

Grannygear