DT-SWISS SPLINE 1450 29er Laufräder – Testintro: von Thomas Hebestreit

Ein neuer Test-Laufradsatz ist bei uns angekommen einer von DT-Swiss der auf den Namen XR1450 Spline 29 hört.

Ebenso wie die letztes Jahr getesten (und hier für „sehr gut“ befundenen) TRICON 29er Laufräder basiert auch die SPLINE Serie auf einer eigenständigen Konstruktion mit speziell aufeinander gestimmten Komponenten: „SPLINE“ steht dabei als Abkürzung für „Straight Pull Line“ also gerade Speichen (ohne gebogene Köpfe) und dementsprechende Naben.
Von den drei angebotenen SPLINE 29er Laufrädern dürfen wir das Top-Modell 1450 in schickem Weiß testen, das als einziges den Beinamen XR trägt – also geradewegs auf die Race/Marathon Fraktion und sportlich-ambitionierten Allrounder abzielt. Interesanterweise nennt DT im Nutzungsprofil der Laufräder sogar noch „All-Mountain/Trail“.

Nachdem ich in den letzten fünf Jahren fast durchweg ein 26“-Laufrad von DT-SWISS gefahren bin, sind meine Erwartungen entsprechend hoch. Trotz harten Renn- und Trainingseinsätzen unter widrigen Bedingungen laufen Lager und Antrieb bei denen bis heute einwandfrei – obwohl dann und wann ein harter Strahl des Hochdruckreinigers Dichtungen und Teile traf. Auch das Zahnscheiben-Antriebssystem läuft bis heute akkurat. Unser Testlaufradsatz des Modelljahres 2013 bringt ebenfalls dieses Antriebssystem mit für dessen Zuverlässigkeit DT-SWISS Naben bekannt sind.

    

Unser Testlaufradsatz kam mit X12-Steckachse am Hinterrad, und 15 mm Steckachse am Vorderrad. Die Schweizer geben für diese Variante 735 Gramm für das Vorderrad bzw. 830 für das Hinterrad an – unsere Waage zeigte etwas höhere 760 bzw. 870 Gramm an also ein Gesamtgewicht von 1630 g – kein Rekordgewicht, aber recht gut für ein zuverlässiges 29er Laufrad. Die Naben sind jeweils in die anderen Achsstandards mittels Umrüstkits konvertierbar.

    

Der empfohlene VK der DT-SWISS SPLINE XR 1450 29er Laufräder liegt bei € 799,-. Die Verarbeitung der Laufräder ist DT-typisch sehr hochwertig, allein die Fügetechnik am Felgenstoß darf gern beachtet werden. Entgegen dem aktuellen Trend sind die Clincher-Felgen nicht tubeless-ready, können aber mit dem (zugegeben mit € 49,90 recht teuren) speziellen Tubeless-Kit aus gleichem Hause nachgerüstet werden.

    

Wie bei DT-SWISS typisch liegen die Felgen auf der schmalen Seite des Spektrums – mit 18 mm passen sie aber genau auf mein Einsatzspektrum für Reifen bis max. 2,2“. Breitere Reifen fahre ich selber als Racer eh nie.

Die Naben werden mit dreifach gekreuzten Aerospeichen (vorne durchweg DT-Aerolites, hinten links DT-Aerolites und rechts DT-Aero Comp), die durch die Straight Pull Konstruktion keine gebogenen Speichenköpfe aufweisen, und direkt in die aufwendig gefertigten Naben eingehängt werden. Das erhöht die Lebensdauer der Speichen beträchtlich. Obendrein sind die Speichenlängen im gesamten Laufrad fast gleich, so dass man präventiv nur eine Länge Speichen bevorraten (oder mitführen) muss, wenn man für die unwahrscheinliche Eventualität eines Speichenbruchs gerüstet sein. Zur Verbindung an die Felge verwenden die Schweizer eigene hexagonale Alu-Nippel mit dem Schraubensicherungssystem Pro-Lock, welches das Nachzentrieren bei üblichem Gebrauch unnötig machen soll.

   

Die Bremsscheiben werden mittels Centerlock-System mit der Nabe verbunden, allerdings sind im Lieferumfang die altbekannten Adapter für die Aufnahme von Bremsscheiben mit 6-Loch-System enthalten. Die Montage derer ist ebenso trivial wie die Montage von Centerlock-Scheiben, das Mehrgewicht ist marginal.

Unter der Aufnahme für den Kassettenzahnkranz befindet sich der bereits erwähnte Zahnscheibenfreilauf (DT Swiss ratchet system), der weiterhin ohne Werkzeug zugänglich ist, in dem Zahnkranz nebst Kassette einfach abgezogen werden können. Hier ist Vorsicht geboten: Neben den Zahnscheiben finden sich noch drei Federn im System, die Unachtsamen gern entspringen und für postösterliche Suchaktionenen sorgen könnten.

Wie bei DT üblich nennt man ein konservatives Gewichtslimit von 90 kg – ein Wert den ich selber nie erreichen werde.

Die Fakten auf einen Blick:

  • geschweisste DT Swiss 29-Zoll Felgen (18 mm Maulweite, weiß lackiert)
  • Top-End Naben mit rostfreien Stahlkugellagern und Zahnscheibenfreilauf (weiß lackiert)
  • konifizierte, kaltgeschmiedete Messerspeichen (vorne und hinten links – DT Aerolite,  hinten rechts – DT Aero Comp)
  • DT Swiss Prolock Hexagonal  Spezialnippel (schwarz)
  • 28 Speichen pro Laufrad (3-fach gekreuzt, schwarz)
  • Bremsenaufnahme: Center Lock (inkl. DT 6-Loch Adapter)
  • QR15 Vorderradnabe für 15 mm Steckachse (umrüstbar auf 5 mm Schnellspanner und 135/10 Steckachse)
  • X12 Hinterradnabe für 12×142 mm (umrüstbar auf 135/10)

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Ich werde die DT-SWISS Spline XR 1450 29“auf meinem CANYON Grand Canyon CF SLX 8.9 (hier vorgestellt) über die heimischen Trails und so manche Rennpiste jagen – die dementsprechenden Berichte folgen!

Thomas Hebestreit