NINER AIR 9 – Testfazit: von Grannygear und Jeff J

 So, das Niner AIR 9 ist auf dem Weg zurück und in meiner Garage ist wieder etwas mehr Platz – oder genauer gesagt in Jef J´s Garage, denn er war es der die letzte Testphase begleitet hat. Zuerst werde ich euch meine susammenfassenden Eindrücke berichten, dann kommt Jeff J´s Rückschau. Den Zwischenbericht findet ihr hier, den Intro-Artikel hier.

Die letzten Ausfahrten bevor ich das Bike an Jeff weitergegebn habe waren wirklich gut, selbst in den felsigen passagen lief es sehr gut (… solange ich mich darauf eingestellt habe die Härte des Bikes durch eine aktive Fahrweise zu kompensieren). Der Rahmen IST definiv steif, in meinen Augen weniger ein Kandidat für Fahrer komfortabler Stahl- oder Ti-Bikes und für mich auch nicht für ein Ausdauerabenteuer, aber dafür kann man das Bike in jeder Weise präzise dirigieren und das Air9 wird den Befehlen gehorchen. Druck aufs Pedal und das Bike springt voran. Zuggeben im goben kann es auch mal bocken und springen, aber solange man damit umgehen kann, bleibt es auf Spur.  Um im Testerjargon zu bleiben … das NINER AIR 9 ist ein sehr ausgewogenes Bike.

Ich selber würde es mir nicht unbedingt aussuchen, da ich ein Ausdauerfanatiker und Abenteuerbiker bin und hierzu wäre das AIR 9 einfach etwas zu unnachgibig für meinen armen Körper .. aber wie wir noch sehen werde, diese Beurteilung ist recht subjektiv … wann ist Steifgkeit zu steif? Ich selber gebe gerne etwas Direktheit zugunsten etwas Eigendämpfung auf. Die RDO Sattelstütze hat hier zwar ein wenig geholfen, aber für mich nicht genug. Für richtig starke und schwere Fahrer, oder eben kein so ein Sensibelchen sind, dafür aber Beschleunigung und Steifigkeit ganz vorne anstellsen, kann das NINER AIR 9 genau das.

Ich weiß dass NINER auch noch das AIR 9 Carbon (und jüngst auch das AIR 9 Carbon RDO als Premium Racebike) anbietet – beide kosten aber als Rahmen bereits mehr als das Doppelte. Klar ist es leichter, und soweit ich weiß ist es auch sehr steif, aber die Preisdifferenz ist nun mal bei mindestens € 1200.- … für Leute, die sich ihre Bikes hart ersparen, kann das den Ausschlag geben. Zumal man sich für die Differenz eine Menge schicker Komponenten-Upgrades (odern einen Bike-Kurzurlaib) leisten kann. Ich sehe das AIR 9 Carbon als den Porsche Carrera S, das AIR 9 (Alu) als die Corvette Z06 – beides schnelle Vehikel.

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Jeff’s Gedanken zum NINER AIR9:

 Als GG mir sagte, er würde gerne ine paar Eindrücke zum neunen NINER AIR 9 von mir haben, erkannte ich ein leichtes Funkeln in seinen Augen. Ich nahm an er wollte mich nicht beeinflussen und so habe ich zugesagt. Da das Bke ein XL war, passte es mir perfekt und ich habe mich darauf sofort zuhause gefühlt. Der NINER Lenker hat für meinen Geschmack etwas zu viel Biegung und die Griffe mussten wegen meiner Bärenpranken-Hände etwas größeren ERGONs weichen, außerdem habe ich den für mich zu schmalen WTB Volt gegen meinen aktuellen Favoriten, den WTB Pure V ausgetauscht aber sonst musste ich nichts groß verändern.

Grannygear erwähnte die Sattelstütze, die ihrerseits Schläge etwas abdämpfen sollte. Normlerweise fahre ich immer 27,2 Stützen und setzte gegebenenfalls eine Hülse in größere Sitzrohre, aber hier wollte ich´s wissen und tatsächlich, sie 31,6 mm Stütze fühlte sich merklich angenehmer an, als erwartet.

Doch nun zu den Fahreindrücken: Was sofort klar wurde: Das Bike geht ab!! Manchmal merke ich wie andere leichte Alu-, Stahl, oder Titanbikes unter mienem Gewicht zickig werden, sich verwinden und unter vollem Pedaldruck (besonders bei schnelleren Kurbeumdrehungen) viel an ihrer schienbaren Steifigkeit einbüßen. Doch das ist dem NINER AIR 9 ganz und gar nicht passiert. Einige meiner Bike-Kumpels haben unabhängig voenender angemerkt,dass ich mit dem Air9 schneller unterwegs wäre, wie mit meinen anderen Bikes. Und wenn ich nach dem eigenen Gefühl gehe, stimmt das. Ich trete, es bewegt sich … mir gefällt´s!
Bei meinen stattlichen 120 kg ist die Federgabel (hier eine MANITOU Tower Pro) auch oft eine funktionale Schwachstelle. Doch hier war sie ein Gedicht – egal ob bei kleinen Unebenheiten oder ganz grobe Schläge. Mir giefiel sie genauso, wie mein sonstiger Liebling, die MARZOCCHI 44 Micro Ti, … vielleicht sogar besser, weil die Tower sehr einfach einzustellen ist. Mein einziger Änderungswunsch wäre eine härtere Stahl-Negativfeder, dann könnte sie es nach meinem Empfinden locker mit den bekannten Modellen von FOX oder ROCKS SHOX aufnehmen. Müßßte ich mir jetzt eine 100 mm 29er gabel kaufen, wäre es wohl die MANITOIU Tower Pro.
Auch der SHIMANO XT-Antrieb und –Bremsen haben sich während meiner Testphase keinen Schwächen erlaubt.

 Um das Fahrgefühl auf dem NINER AIR9 zu beschreiben, und aus meiner Schwergewichts-Perspektive verdient das AIR9 einen Spitzenplatz. Ich versuche normalerweise nicht zu schwärmen, wenn ich ein Testbike beschreibe, aber hier ist es angebracht. Ganz ehrlich – ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal so mit einem Bike verwachsen war, wie in diesem Fall. Egal ob ich mein Gewicht nach vorne oder hinten verlagert habe, ob ich über Felsen oder durch losen Sand gefahren bin, ob ich durch enge Felspassagen gezirket bin, oder um High-Speed Kurven geheizt bin … sogar beim Queren von Wasserrinnen oder bei Wiegetrittattacken – die Art, wie das AIR9 auf meinen Input reagiert hat, war schlichtweg hypnotisch. Es ist wohl korrekt zu sagen, dass ich das NINER AIR9 gern gefahren bin … seeehr gern.

 Jeff J & Grannygear