Deuter Compact 10 Air EXP – Testfazit: von Grannygear

Nachdem wir vor knapp 2 Monaten den DEUTER Compact 10 Air EXP hier genauer unter die Lupe genommen haben – folgt jetzt mein zusammenfassendes Fazit. Das Pack hat mich in der Zeit auf diversen Abenteuern begleitet, von der kurzen Feierabendrunde mit dem Hund, bis hin zu mehrstündigen Fahrten, bei heißer uns bei kühler Witterung.

Hier meine Beobachtungen:

Das POSITIVE:

  • Der Stauraum ist groß genug für den Einsatzbereich und die Fächeranordnung ist wirklich funktionell und sinnvoll. Einzig eine kleinen Tasche oben – für die Brille, Schlüssel oder Kleinteile – hat mit gefehlt, wie sie andere Rucksäcke oft haben. Das vergößerbare Hauptfach ist groß genug für eine große Spiegelreflexkamera mit großem Objektiv und Ersatzbatterien oder Ersatz-/Regenklamotten. Die Sachen darin tragen sich komfortabel und ohne zu verrutschen, selbst wenn es fast vollgestopft ist.
  • Die spezielle Konstruktion des in Netz-Rückenteils ist einzigartig und genial in seiner Belüftung und dem Tragekomfort. Mit einer oder zwei Kleidungslagen merkt man kaum wo der Rucksack aufliegt. Bei warmen Temperaturen spürt man regelrecht, wie der Rücken belüftet wird und dieser Rucksack ist beinahe als hätte man „nichts“ am Rücken und doch „Etwas“ um seinen Sachen zu transportieren. Im Winter kann das ungewöhnlich sein, wenn man gewohnt ist sich mit Hilfe des Rucksacks am Rücken warm zu halten, aber nachdem es einen davor bewahrt durchgeschwitzt zu werden und dann evtl. auszukühlen, kann das wiederum zum Vorteil werden. Das FlexLite System mit der Federstahl X-Rücken, das den Rucksack felxibel und dennoch stabil halten soll … nun, um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher was es an Flexibilität wirklich bringt, aber es unterstützt den Rücken definitv bei voller Beladung und spannt die Air Comfort Platten gut auf.
  • Die Fertigungsqualität ist sehr gut. Sowohl von der Optik, wie auch der Haptik ist alles solide und hochwertig.
  • Sinnige Details, wie die Druckknopfsicherung der RVs, die integrierte Regenhülle, die Helmhalterung oder auch die beiden dehnbaren Seitentaschen aus Netzstoff (groß genug um darin zwei Flaschen sicher zu transportieren) machen den Compact 10 Air EXP zu einem wirklich durchdachten Begleiter.
  • Das 3.0 Liter Reservoir hat einen der besten Verschlusssysteme auf dem Markt. Die aufrollbare und mit einem Schiebeclip gesicherte Öffnung oben ist groß genug um zum Reinigen mit beiden Händen hinein zu reichen und war 100% dicht.
  • Das Beißventil ist gut bedienbar und tropffrei und die mitgelieferte Schmutzkappe (bei staubigen Fahrten oder beim Transport) hält alles sauber.

Die im Folgenden aufgeführten Dinge sind nicht wirklich schlecht, sondern eher Sachen, die mir aufgefallen sind – wirkliche Defizite konnte ich keine feststellen.

  • Die seitliche Stabilität des Rucksacks ist nicht die beste. Ich glaube das liegt an den komfortablen Netzstoffrücken, der sich nirgends so recht festhält. Allerdings kann man die untere Verstärkung auf Höhe des Hüftgurtes über die biegsamen Alu-Schiene gut an den Rücken anpassen und so den Kontakt optimieren. Die große Rückenteil, da eigentlich für mehr Stabilität sorgen sollte, kam mir etwas zu flexibel vor. Der Schlüssel liegt dabei darin, den Rucksack auf die richtige Höhe einzustellen, denn nur wenn der Hüftgurt richtig sitzt, fährt sich der AIR EXP 10 auch wirklich gut. Etwa die Hälfte der Fälle habe ich den Rucksack auf den ersten Metern immer wieder hin und her gerückt, bis er richtig passt … und ihn dann für den Rest der Fahrt vollkommen vergessen.
  • Das Compact 10 hat seinen seitlichen Zugang zur Trinkblase, über einen sehr langen Reißverschluss. Anfangs fand ich das super, aber irgendwie wird dadurch das beladen mit einer gefüllten Trinkblase etwas unhandlich. Es brauchte immer ein mehrfaches Nachschieben und –drücken ehe alles richtig saß.
  • Es ist kein Leichtgewicht in seiner Klasse – die interne Tragekonstruktion, die dabei hilft auch mit schwereren Lasten sehr gut zurecht zu kommen, trägt etwas mehr auf und macht ihn damit etwas schwer – aber wer einen noch kompakteren Trinkrucksack mit ähnlichen Features sucht, kann ja auf die kleineren Varianten oder sogar den EXP Race Air ausweichen.
  • Das Bissventil funktioniert tadellos, lässt aber nur einen begrenzten Flüssigkeitsfluss zu, wenn man nicht ganz genau zubeißt – mit etwas Übung gewöhnt man siompact 10 hat einen eigenartigen seitlichen Zugang zur Trinkblase, über einen sehr langen Reißverschluss. Anfangs fand ich das super, aber irgendwie wird dadurch das beladen mit einer gefüllten Trinkblase etwas unhandlich. Es brauchte immer ein mehrfaches Nachschieben und –drücken ehe alles richtig saß.
  • Die Kleinteiltaschen an dem Hüftgurt waren sehr schwer mit einer Hand zu schließen. Damit musste ich fast immer anhalten und mich unangenhem verdrehen um sie mit beiden Händen zu bedienen.  Beim anderen Deuter Rucksack, den wir aktuell testen, dem Trans Alpine 30 ist das genauso.

Der DEUTER Compact 10 Air EXP ist eine der Trinkrucksäcke, die ich vor allem dann empfehlen würde, wenn man ein paar Stunden unterwegs ist und wegen wechselhafter Verhältnisse mehr als nur das allernötigste dabei hat. Bis auf wirklich kurze Ausfahrten (dafür ist es meiner Meinung nach zu groß und schwer und mehrtägige Fahrten kann man damit so ziemlich alles machen. Genau in diesem für viele von uns sehr oft zutreffenden Einsatzbereich passt es aber perfekt und erhält meine volle Empfehlung.

Grannygear