G-FORM Gel-Sattelpolster: von c_g

Im Frühjahr und Sommer diesen Jahres hatten wir die leichtgewichtigen Protektoren von G-Form im Test und die haben uns als tourentaugliche Schutzausrüstung wirklich sehr gut gefallen – Testbericht hier.

Bei der Durchsicht der G-From Produkte sind uns dann noch die Sattel-Gelpolster („Saddle Gel Kit“ genannt) aufgefallen, die aus einem harten Brett ein bequemes Sofa machen sollen – na, ja, so hatten wir uns das vorgestellt 🙂 und bei gerade mal € 15.- war es uns den Versuch wert.
Das „harte Brett“ war in unserem Fall der TUNE Komm-Vor Carbonsattel ein knapp 100 g Leichtbausattel ganz ohne Polsterung, aber mit Teil-Lederbezug. Obgleich er auf den ersten Blick wenig Komfort verspricht, ist er einer der Sättel, die auf meinen Hintern sehr gut passen. Am Fully kann ich ihn stundenlang ohne Beschwerden fahren. Am Hardtail allerdings vermisse ich mitunter die fehlende Dämpfung und so war das Versuchsobjekt schnell zur Hand.

Die G-FORM Gelkissen-Kit besteht aus je 2 kleineren und 2 größeren Kissen von etwa 5 mm Stärke, die seitlich sehr schön abgeflacht sind und einseitig haften. Man kann sie getrennt oder auch übereinander auf einem Sattel anbringen.
Unser erster Versuch war eine Lage der größeren Pads, die an der richtigen Stelle angebracht, so eine angenehme Sitzfläche erzeugt haben (siehe Foto unten).

G-FORM Pads beider Montage

... bide Lagen aufeinander.

Das Anbringen der Polster ist denkbar einfach: Den Sattel im Klebebereich mit Alkohol reinigen, damit die Pads auch gut haften, Schutzfolie entfernen, aufkleben und schon ist der Sattel einsatzbereit. Die beiden größeren Pads wiegen zusammen ca. 40 g, die kleineren zusammen um 18 g.

Die erste Sitzprobe war vielversprechend und von den  ersten Ausfahrten an war der Komfortgewinn deutlich spürbar. Zugegeben,  ästhetisch schauen die Pads nicht wirklich aus, aber das sollte egal sein, wenn man damit länger beschwerdefrei Biken kann. Unglaublich, wie viel Vibrationen solch dünne Gelkissen doch herausnehmen. Was die Komfortwertung angeht bekommen die G-FORM Pads Bestnoten.

Doch die Nutzung unter realen MTB Bedingungen zeigt bald eine gravierende Schwäche – die Klebeflächen. Mountainbiken ist ein Sport, bei dem man sehr viel auf dem Sattel arbeitet, die Position wechselt, mal nach vorne und mal hinter den Sattel rutscht … und das verkraftet die Kontaktfläche nicht auf Dauer. Beide Kissen haben sich nacheinander vom Sattel abgelöst und zwar immer vom Rand beginnend – das untere Bild zeigt, wie die Ablösung am linken Polster bis etwa 1/3 der Fläche reicht (dort kleine Druckfalten). Liegt der Rand erstmal offen da, ist es nur eine Frage der Zeit, bis zwischen Pad und Sattel Schmutz eindringt und die Klebewirkung immer weiter weiter reduziert wird … und sich die Pads zunehmend ablösen.

Nach gut 2 Monaten Gebrauch hatten sich beide soweit gelöst, dass sie sich mit jeder Bewegung auf dem Sattel vom Rand her aufgerollt haben und praktisch nicht mehr nutzbar waren –> Ende des Tests.
Leider, denn vom ersten Eindruck waren wir recht beeindruckt von dem komfortspendenden Potential der G-FORM Sattel-Pads, aber aufgrund der nur relativ kurzen Haltbarkeit erhalten sie keine Empfehlung für den MTB Einsatz. Allerdings, für Langstreckentourer oder Straßenfahrer, die eben nicht ständig auf dem Sattel hin und herrutschen wie wir Biker, könnte ich mir vorstellen, dass auch längerfristig Freude spenden.

RIDE ON,
c_g