WTB Volt Team  – ein Testbericht: von c_g

Sättel sind etwas sehr individulles – jeder hat seine persönliche Physiologie, Sitzposition und Fahrweise … daher kann es einfach nicht „den einen“ Sattel für jeden geben. Jeder Fahrer hat seine Favoriten und tut gut daran, sich diese zu erhalten.

Ein „normaler“ Fahrer kommt nicht oft in die Verlegenheit einen anderen Sattel fahren zu müssen, aber als Tester passiert uns das überaus oft. Obwohl ich recht tolerant bin in dem, womit mein Hinterteil zurecht kommt, merke ich doch schnell wenn ein Sattel für mich mehr als nur „OK“ ist.  Hin und wieder lässt uns ein Modell aufhorchen – zwei solche gab es dieses Jahr und die wollten wir in der Nachsaison näher unter die Lupe nehmen – hier der erste, der WTB Volt Team.

Wir hatten unsere erste Begegnung mit ihm am SANT CRUZ Tallboy LTc das wir Anfang des Sommers im Kurztest hatten. Dort hat er mir derart gut gefallen, dass wir sofort zwei Exemplare für unsere Testbikes angefordert haben, die seither im Dauereinsatz stehen – zuletzt am BERGAMONT Revox und am BMC Fourstroke FS01 (an beiden haben sie einen für mich so gar nicht bequemen FIZIK ersetzt).

Der WTB Volt gehört zur XC-Race-Kategorie in WTBs sehr vielfältiger Sattel-Linie und ist einer der schmälsten. Allerdings besitzt er trotz der schmalen Bauweise einige effektive Komfortmerkmale wie etwa das spürbare aber nicht übertriebene Sitzgewölbe für einen guten Halt und ein Gefühl von „Eingebettetsein“. Zudem eine etwas breitere Nase für bequemes Klettern auf der Sattelspitze und den WTB typischen „Love Channel“  (Aussparung entlang der Mittelachse um das druckempfindliche Sitzgewebe zu entlasten) und die „Comfort Zone“ (Aussparung in der Schale für zusätzliche Druckentlastung und mehr Felxibilität der Schale – nur von unten sichtbar).

Wie alle Sättel von WTB kommt er aus der Feder von WTB-Mitbegründer und Vizepräsident Mark Slate, der uns ein paar Worte zum Volt geschrieben hat:

Der Volt basiert auf dem Rocket V. Die Dimensionen (Breite und Länge) sind identisch, aber die Wölbung ist ein wenig anders – stärker race orientiert. Der Volt ist besser für Crosscountry Racing geeignet während der Rocket V eher eine All-Mountain-Form hat. Wenn man beide von der Seite ansieht, merkt man den Unterschied. Mit seiner stärkeren Wölbung umfasst der V den Fahrer mehr und bietet mehr Halt. Das schlankere Profil des Volt dagegen trifft mehr das, was der Markt aktuell fordert. Ich halte den Rocket V immer noch für einen tollen Sattel (und die Verkaufszahlen untermauern wie populär er weiterhin ist) aber der Volt will nicht nur schneller aussehen, sonder auch eine aggressivere Racehaltung und -fahrweise unterstützen.

Ich persönlich mag den Volt mittlerweile lieber, auch für ausgedehnte Ausfahrten. Noch sind mir keinerlei Nachteile aus der geringeren Masse aufgefallen. Das hochgezogene Heck („Whale Tail“) ist weniger ausgeprägt, als beim Rocket V und gerade wenn ich auf dem Bike mein Gewicht viel verlagern muss, mag ich das lieber. Eigentlich mag ich etwa breitere Sättel, wie den Devo, aber rgendwie hat sich der Volt zu meinem persönlichen Liebling gemausert. Es gibt meinen etwas breiteren Sitzknochen (im Vergleich zu einem durchschnittlichen XC-Racer) ausreichend Unterstützung um mich darauf dauerhaft wohl zu fühlen und erlaubt mir doch genug Bewegungsspielraum um die Sitzposition für lange Ausfahrten ohne Beschwerden zu wechseln. Obwohl es für mich vorwiegend die Form ist, die den Komfort bestimmt, bietet der Volt immer noch genug Polsterung um für die meisten Biker gut zu passen.“

Danke Mark für dein Insight zum  WTB Volt.

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Alle 4 Modelle des Volt verfügen über die gleiche sehr leichte DNA Polsterung, die Unterschiede liegen im Streben- und Sitzbezugsmaterial  – von Cromoly Streben und Syntehtikbezug beim Volt Race (287 g) bis hin zum Titangestell und Nylonbezug des Volt SLT (220 g) ist alles vertreten. Positiv überrascht waren wir  von unserem VOLT Team Testmuster, das als vollwertig gepolsterter Sattel gerade mal 202 g auf die Waage brachte (WTB nennt 229 g für dieses Modell).

Alle Modelle besitzen spezielle Kantenverstärkungen am Heck. Preislich liegen die Versionen des WTB Volt zwischen € 39,0 (Volt Race) und € 119,00 (Volt SLT) – der VK des getesteten Volt Team liegt bei € 99,00.

C_g`s persönliche Meinung: Normalerweise bin ich ein Fan von moderat gewölbten und härteren Sätteln und der bereits genannte Rocket V (Lieblingssattel des Co-Testers martinoo) war mir immer ein wenig zu viel von beidem – zu stark gewölbt und zu weich. Der Volt dagegen war auf Anhieb ein Volltreffer … genau richtig in den Dimensionen und mit einer straffen, aber immer noch hoch-vibrationsdämpfenden Polsterung (… ein Segen wenn auf einem Hardtail gefahren :-))

Die Wölbung war genau richtig um einerseits Halt und „Geborgenheit“ zu bieten und andererseits die Hüftbewegungen nicht merklich einzuschränken. Allerdings musste ich anfangs etwas mit der Neigung spielen um diese Balance bestmöglich auszunutzen.
Durch die schmale Bauweise konnte ich mit dem Volt problemlos aktiv fahren und mit dem Hintern sehr leicht hinter den Sattel rutschen. Das dezente und doch sportliche Design ganz ohne Nähte in der Sitzfläche gefiel mir wirklich gut. Rundum hat mich der WTB Team mit einem sehr guten Komfort verwöhnt, bis hin zu Tagen mit 8 h  im Sattel (nicht umsonst ist der Volt der Sattel der Wahl für z.B die amtierenden Adventure Racing Weltmesiter vom Team CHIRU auf dem Pulse Hardtail).
Zusätzliche Infos zu den Versionen findet ihr hier.

–> Am Ende habe ich keine echten Kritikpunkte am WTB Volt – für mich einer der universellsten und beqemsten Sättel – egal ob am Hardtail oder AM-Fully … und noch dazu preislich wie optisch sehr attraktiv.

 RIDE ON,
c_g

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