SURLY Krampus – Im Test: von c_g

Wir hatten es ja bereits angekündigt – eines der ersten verfügbaren SURLY Krampus ist bereits bei uns im Testeinsatz. Erst Ende Juli wurd das Bike erstmals der Öffentlichkeit präsentiert (hier) und hat so manches Bikerherz höher schlagen lassen … jahrelang hatten wir auf ein solches Bike gehofft … jetzt ist es da! Hurrraaa!!!

Das SURLY Krampus ist das erste „Beinahe“-Fatbikes im 29er Format. Ganz in Surly-Manier hat man einfach mal anders gedacht … und gemacht. Daher möchte man das Krampus auch nicht als 29er Fatbike verstanden haben, sondern erfindet kurzerhand die neue Kategorie „29+“ dafür.

Das Krampus basiert auf einem speziell konstruierten Stahlrahmen (wie alle SURLYs aud 4130 Stahl), den 50 mm breiten Rabbit Hole Felgen und dem Knard 29×3“ Reifen. Gleich drei komplett neue Hauptbestandteile und dementsprechend ein mutiger Schritt.

Anders als die echten Fatbikes ist das Krampus aber mit traditionellen MTB Standards bestückt, normale 100 & 135 mm Naben, 73 mm BSA Tretlager und IS Bremssockeln.

Zugunsten der Vielseitigkeit sind die horizontalen Ausfallenden mit einem Schaltauge versehen – SS und geschaltet sind damit ohne Umbauten möglich.

Das 44 mm Steuerrohr würde zwar Raum bieten für konische Gabeln, da das Bike aber ohnehin mit der Krampus Gabel kommt wird diese Option wohl vorerst ungenutzt bleiben.

Für die maximale Reifenfreiheit hat man ein spezielles Yoke aus Flachmaterial  zwischen Kettenstreben und Tretlager konstruiert und die Sitzstreben nach vorne versetzt und extrem gebogen. Angesichts der immerhin 73,5 mm Profilbreite des Knard auf der Rabbit Hole, ist das auch dringend nötig … in die Nachrüstung der BIG Wheels auf enem normalen 29er Rahmen braucht man da gar nicht nachzudenken.

Das TESTBIKE, das uns der deutsche Vertrieb COSMIC SPORTS zur Verfügung gestellt hat kommt mit einer seriennahen Ausstattung mit 1 x 10 Schaltung daher. SURLY empfiehlt es das Krampus mit einer solchen 1x 10 Kombi zu fahren, wenn die breiten Räder montiert sind, da sonst die Kette streifen würde – mit normalen Reifen geht auch jede 3 x 10 Kombination.

Lediglich die hochwertige E-THIRTEEN Kurbeleinheit (mit schickem grünen 38-Zahn Kettenblatt) und die Kettenführung fallen aus dem Rahmen.

Geschaltet wir mit einer „halben“ SLX Gruppe (rechter Schalthebel, Schaltwerk und Kassette), gebremst wird mit der mechanischen AVID BB7 MTN Disc (vorne und hinten 160 mm), die Naben sind von SURLY Ultra New Hubs(VR, in Serie mit geschraubten Endkappen, können einfach auf Schnellspanner umgerüstet werden) und SRAMs X.9 (HR, mit Schnellspanner). Der Sattel ist von VELO, die Alu-Sattelstütze (350 mm mit Versatz) und Vorbau (80 x 7°) stammen aus dem Hause KALLOY. Am Testbike ist der 29 x 3“ Knard Reifen in der 27 TPI Version zu finden ist.  Gelenkt wird mit dem imposante 780 mm breiten SALSA Whammy Lenker, mit 11° Biegung.

Die spezielle Krampus Gabel wird mit 483 mm Bauhöhe und einem Offset von 47 mm angegeben.

Der Rahmenkit (Krampus Rahmen und Gabel) soll für € 869.- verkauft werden. Der Surly Knard Faltreifen mit 27 TPI  hat einen empfohlenen VK von € 109,-, die 120 TPI – Version von € 149,-.

Klar, dass man vom derart ausgestatteten Testbike keine Gewichtsrekorde erwarten kann, aber dafür ist es auch nicht gebaut. Stattliche 13,88 kg zeigt die Wage (ohne Pedale) an. Obgleich ein Teil des Gewicht sicher auch vom Stahlrahmen kommt, dürfte doch ein ordentlicher Anteil bei den gigantischen Laufrädern liegen, auch wenn SURLY für die Rabbit Hole Felge gerade mal 699 g und die 120 TPI Version des Knard fast schon unglaubliche 850 g angibt.

Wir werden die Reifen und Laufräder demontieren noch separat wiegen um dem nachzugehen. Mal schaun.

Wenn das Krampus so vor einem steht, fällt neben den gigantischen Laufrädern die schicke metallicgrüne Lackierung auf, die man bei SURLY „Moonit Swamp“, als „Sumpf im Mondschein“ nennt. So richtig retro!!

Die Geometrie des Krampus ist auch so gar nicht Fat-Bike-mäßig. Der 69,5° Lenk und 72,5° Sitzwinkel muten eher 29er-like an. Dazu kommt ein recht großer BB-Drop von 60 mm und moderat lange 446 mm Ketenstreben hinzu. Hört sich eigentlich weniger nach rollendem Panzer, sondern nach echtem 29er an … aber das werden die kommenden Wochen erst zeigen müssen.

Nach SURLYs eigenen Angaben, soll das Krampus nicht den gemächlichen Adventure Bike Charakter „normaler“ Fat-Bikes haben, sondern eher einen sportlichen 29er auf „großem Fuß“ darstellen. Wir sind gespannt ob diese Gleichung aufgeht.

Soviel ist aber bereits vor den ersten Trailmetern auf dem SURLY Krampus sicher: Es ist ein 29er wie kein anderes und wir freuen uns auf die Stunden damit auf den Trails.

In Kürze mehr davon – wenn es zusammenpasst, werden wir unsere ersten Eindrücke gleich mit Guitar Teds Kurzeindrücken von seinem Demo-Kurs auf der  Interbike kombinieren.

RIDE ON,
c_g