EUROBIKE´12 – 29er Federungs-Neuheiten I: von c_g

In den letzten Tagen haben wir uns auf all die neuen 29er Reifen und Gerüchte drumherum gekümmert – hier ein paar unserer Eurobike Highlights der zugegeben wenigen Neuerungen im Federungssegment.
Nachdem die großen Hersteller alle ihr Angebot im letzten Jahr sehr stark ausgebaut haben ROCK SHOX mit der SID und Revelation 29 und FOX mit der F34, war es dieses Jahr auf der Eurobike etwas ruhiger was Federungs-Neuheiten angeht.
Über die ebenfalls neuen 29er Gabeln von MAGURA haben wir ja bereits detailliert berichtet. GG und ich haben bereits je eine im Test – hier.

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FOX war im vergangen Jahr nicht untätig. Neben intenisver Produktpflege (insbesondere der Float Linie) sind es vor allem drei Neuerungen,:

  • Die Implementierung des CTD Konzepts auf die gesamte Produktlinie für eine vereinfachte Nutzung
  • Die neue Intelligen Ride („IRD“) App zum unterstützen Gabel- und Dämpfer-Set-Up
  • Das neue IRD Fahrwerk mit elektronischem Lockout.
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Die wohl wichtigste Neuerung ist das CTD-System das neben der vereinfachten Einstellung von Federgabel und Dämpfer auch noch die absenkbare DOSS-Stütze beinhaltet.Was die Einstellung angeht, hat man die bisherige Druckstufen- und Plattformdämpfungs-Einstellung drastisch vereinfacht und auf drei voreingestellte Stufen reduziert. Dieses sind gleich nach dem passenden Einsatzzweck benannt:

  • Climb (Bergauf) – für effektives Pedallieren ohne Federungseinflüsse
  • Trail – für einen optimalen Kompromiss aus Effizienz und Schluckfreudigkeit um für die den wechselnden Bedingungen beim Trailsurfen gut gewappnet zu sein. Bei manchen Modellen erlaubt Trail-Tune diese Einstellung noch mal in drei Stufen zu tunen.
  • Decend (Downhill) – mit maximaler Schluckfreudigkeit und einer nur geringen Low-Speed Dämpfung für maximale Kontrolle auch im aggressiven Einsatz.

Wir hatten ja bereits Gelegenheit diverse CTD Fahrwerke zu fahren und können fast nur positives über deren Funktion sagen. Auch wenn damit die Einflussmöglichkeiten für Fahrwerksexperten reduziert werden, sind die Voreinstellungen stets sehr gut nutzbar und effektiv.

Alle Elemente (Gabel, Dämpfer und DOSS Stütze, können direkt oder über die speziellen FOX Remote–Hebel eingestellt werden – im Falle des Fahrwerks können über einen Hebel auch Dämpfer und Gabel simultan angesteuert werden  – wie beim abgebildeten Bike. (Der andere Hebel bleibt für die Stütze.) Das bedeuted aber im Rückschluss, dass beide Federelemente stets in der gleichen Einstellung stehen – was einerseits einfach und schnell geht, andererseits aber nicht erlaubt z.B. den Dämpfer zu verhärten und die Gabel soft zu belassen … etwas das uns damals bei den Testfahrten bei den ROCKY MOUNTAIN Element RSLs (hier) etwas gestört hat.

Die DOSS Stütze gehört zwar eigentlich nicht in diese Rubrik,wird aber von FOX als integraler bestandteil des CTD Konzepts verstanden und findet daher bereits hier Erwähnung. Mit ihrer dreistufige Absenkung (ausgefahren / 40 mm abgesenkt oder komplett abgesenkt) haben wir ja bereits im Rahmen des Garda Festivals hier vorgestellt. Hierzu stehen die Specs jetzt auch fest:

  • Stufenweise Absenkung um 0 mm /40 mm / maximal
  • 2 Versionen mit 102 (4″) oder 127 mm (5″) Absenkung
  • 620 g (mit Remote-Hebel)
  • VK von € 497,50.

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In die gleiche Kerbe stößt die auf der Eurobike vorgestellte FOX Intelligent Ride Dynamics („IRD“) App (I-Phone & Android kompatibel)– mit deren Hilfe man auch ohne Vorkenntnisse durch das richtige Set-Up von Gabel und Dämpfer geführt wird.

Über einen Registrierungscode der ab 2013 auf den Federlelemte angebracht ist, erkennt die App den für das Bike vorgeschlagenen Sag, vergleicht ihn mit dem über das Körpergewicht ermittelten und eingestellten Druck mittels Kamera-Overlay-Kontolle und schlägt evtl. Korrekturen vor. Was für den Experten eher Kontrolle oder Ergänzung ist, wird vor allem für den weniger technisch orientierten Fahrer und solche, denen die Federungseinstellung immer suspekt war, eine echte Hilfe sein, das korrekte Set-Up selbständig zu finden.

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Selbstverständlich war auch ein Exemplar des elektronischen IRD Lockout zu bewundern – an Goeff Kabushs SCOTT Scale. Dabei neue System ist bereits in Produktion und soll bereits diesen Herbst in diversen Varianten ausgeliefert werden. Das Mehrgewicht von ca. 140 g gegenüber einem mechanischen Lockout liegt bei ca. 140 g – aufgeteilt auf 80 g in der Gabel und 60 g am Dämpfer. Wenn auch nur im Stand ausprobiert – ein leichtes Surren der Servomotoren begleitet den Lockout – ist das System nicht nur schnell und intuitiv zu bedienen, sondern wäre derzeit unser Favorit was Ergonomie bei Lockout-Hebeln angeht.

Das System wird es bei 29ern in der F32 Chassis in 80 und 100 mm Federweg, und bei 26“ in 80/100/120 mm kommen. Dämpfer wird es in 165 und 190 mm Einbaulänge geben.Noch sind wir nicht wirklich von der Dauerhaltbarkeit und Funktion solcher elektronischer Systeme überzeugt, aber evtl. wird sich die Gelegenheit einer Testfahrt im laufenden Jahr ergeben.

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Andere nicht zu unterschätzende Neuerungen sind die signifikanten Gewichtsreduzierungen (oben) bei der gesamten Float Serie (F32 und F34) um bis zu 200 g, womit die leichteste Version der F32 Float  29er nun sehr gute 1,47 kg wiegt und die Überarbeitung der Federkennlinie (unten) bei Gabeln und Dämpfer um ein noch lineareres Federungsverhalten zu erzielen.

Soweit von FOX, morgen geht’s weiter mit den anderen Produktnews im Bereich 29er Federungen.

RIDE ON,
c_g