SCOTT stellt neues Genius vor – in 29“ und 650b: von c_g

… und Scott ist auch dieses Jahr wieder gut für frischen Wind in Sachen 29er – oder besser gesagt 29ern und 650b – denn das neue Bike, das komplett neu entwickelte SCOTT GENIUS wird es in beiden Formaten geben – als 650b mit 150 mm Federweg und als 29er mit 130 mm („26-Zoll ist tot“ soll man auf der Präsentation gehört haben ;-)).

Los geht´s. Auf den ersten Blick ähnelt das SCOTT Genius dem bisherigen XC-/Marathon-Bike Spark, doch nur auf den ersten Blick … vom Rohrsatz, über die Geometrie, wie auch Umlenkhebel und Peripherie ist alles von Grund auf neu entwickelt worden, auch wenn man zugibt aus dem Spark gelernte eingebracht zu haben. Wir selber waren nicht zum Presscamp eingeladen, haben aber danach die Informationen über Anwesende bekommen.

Das Grundkonzept des Genius ist seit seiner Einführung 2003 „ein Bike für alles“ – das mit seinen drei einstellbaren Fahrwerksmodi „Full Travel“ (voller Federweg) – „Traction Mode“ (reduzierter Federweg) und Lock-Out (blockiert) ein möglichst breites Einsatzspektrum abdecken soll.

Hier ein paar Merkmale des neuen GENIUS 900 (die Ziffer bezeichnet die 29er Serie):

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DER RAHMEN:

  • Der IMP-Carbon-Hauptrahmen ist aus einem Stück gefertigt mit Press-Fit Innenlagern, konischem Steuerrohr, PM-Bremssockeln und 31,6 mm Sattelrohr ausgestattet und soll maximale Steifigkeit bei minimalem Gewicht bringen. Die Oberrohrlänge gegenüber dem „alten Genius ist um 20 mm gewachsen und die Schrittfreiheit erhöht. Es wird auch eine Alu-Version geben.
  • Das bereits aus dem Spark bekannte IDS-Technik („Interchangeable Dropout System“) kommt auch zum Einsatz, erlaubt die Verwendung von 142×12 mm-, 135×12 mm- und 135×10 mm-Achssystemen und wurde zusätzlich abgespeckt – weshalb es jetzt den Namenszusatz SL (für „Super Light“) erhalten hat. Selbstverständlich ist es bei einem Defekt austauschbar.
  • Der Rahmen besitzt innenverlegte Schaltzüge, einen am Unterrohr laufenden hinteren Bremszug und ist für interne Dropper-Stützen genauso vorbereitete, wie auch für externe Systeme.
  • ein weiteres Detail ist das „Chainlock“ – eine Art überdimensionale innere Kettenführung, das mit 2 Schrauben am Rahmen befestigt wird. Wer mag kann auch einen ISGS-Kettenführung per Adapter nachrüsten.
  • SCOTT nennt die bisher höchste Steifigkeit aller Genius-Modelle (inkl. des Enduros Genius LT) und gibt gleichzeitig für das neue Genius (700 und 900) ein identisches Rahmengewicht von mehr als respektablen 2300 g (inklusive Dämpfer) an. Der Alu-Rahmen soll ca. 450 g schwerer sein.

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DAS FAHRWERK:

  • Die drei erwähnten Fahrwerksmodi sind weiterhin über den (für ´13 überarbeiteten) Twinlock-Hebel (vom Lenker aus) einstellbar. Das Genius 900 (29er) wartet mit 130 mm, 90 mm oder 0 mm Federweg auf. (beim 650b: 150-100-0 mm)
  • Der neue NUDE2 Dämpfer (in Zusammenarbeit mit DT-SWISS entwickelt) löst den bisherigen Equalizer2–Pullshock-Dämpfer ab und spart damit nicht nur Gewicht (es ist von ca. 200 g die Rede), sondern schafft durch die Position am Oberrohr auch Platz im Tretlagerbereich für eine kompaktere Bauweise. Zusätzlich ist er leichter einzustellen und sitzt nun besser geschützt im Hauptrahmen. Über die zwei sparaten Luftkammern des Nude2 Dämpfers lassen sich nicht nur der Federweg, sondern auch die Geometrie (oder genauer der Sag) einstellen.
  • Im „Full Travel-Modus“ arbeiten beide Luftkammern linear, es steht der gesamte Federweg zur Verfügung und das Bike hat einen größeren Negativ-Federweg. Im „Traction-Modus“ arbeitet nur eine Luftkammer, die Kennlinie ist progressiver und gibt damit weniger Federweg frei; außerdem taucht das Fahrwerk weniger tief ein und es entsteht im Anstieg eine effizientere Sitzposition mit und agilerem Handling.
  • Mit einem neu entwickelten „Mono-U-Link“ Carbon-Umlenkhebel (der sich optisch sehr schön in den Rahmen integriert) und größeren Lagern wurden sowohl das Ansprechverhalten verbessert, als auch Steifigkeit und Haltbarkeit erhöht.
  • Der in der Anbindung des Links zum Dämpfer integrierte „Chip“ erlaubt eine Fahrwerks-Feintunung indem man damit das Tretlager um 6 mm tiefer und Sitz-/Lenkwinkel um 0,4° flacher stellen kann.
  • Die Achse des Hauptdrehpunktes wurde für eine noch höhere Stetigkeit vergößert

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DIE KOMPONENTEN:

  • Interessant ist auch ein Wechsel vom bisherigen Zulieferer ROCK SHOX zu FOX für die Gabeln der 2013er Genius Modelle. Spannend auch, dass man dem Genius 700 durchweg eine F34 spendierte, wohingegen das 29er je nach Version eine F32 oder F34 erhält. Warum? Das Gewicht sei der ausschlaggebende Grund, wurde gesagt.
  • Die Laufräder und Cockpit-Komponenten stammen selbstverständlich von der „neuen“ SCOTT Hausmarke SYNCROS.

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DIE PHILOSOPHIE:

SCOTT reagiert auf die konstruktiven Grenzen, die langhubige 29er präsentieren, indem man das Bike in zwei Laufradformaten und unterschiedlichen Federwegen anbieten wird. Jedes soll das Optimum an Federweg ohne Kompromisse in der Geometrie vereinen. Darum hat man das Genius 900 (29er) auf 130 mm Federweg und das Genius 700 (650b) auf 150 mm ausgelegt. Für noch mehr Federweg bleibt das bekannte Genius LT mit 180 mm im Programm.

Dabei war es den SCOTT Entwicklern sehr wichtig bei beiden Bikes die identische Sitzposition zu erreichen – zwischen dem Genius 700 und 900 in gleicher Rahmengröße sollen alle Kernabmessungen und vor allem die Verhältnisse der Kontaktpunkte zum Fahrer identisch sein.

Wir freuen uns bereits darauf zur Eurobike die ersten Genius 29er zu sehen und so es uns gelingt eines zu ergattern – es auch am Demo-Day zu fahren.

RIDE ON,
c_g