Kona Satori – Abschlussbericht: von Banks

Hallo an alle – ihr erinnert euch vielleicht an mein Intro des KONA Satori vor einiger Zeit (hier).  Eigentlich wollten wir noch einen Zwischenbericht zu dem Bike posten, aber dann kam die Berichterstattung vom Sea Otter und dem garda Bike Festival dazwischen und so kommt hier die Zusammengefassung meiner Eindrücke. Ich bin das KONA Satori mehr als 1 ½ Monaten fast ausschließlich (und seeehr viel) gefahren und so kann ich ungeniert sagen, dass ich das Bike kenne  … also los geht´s:

Meine Kurzeinschätzung ist relativ einfach: Das Bike ist eine Trailrakete!

Da dies aber euren Wunsch nach einem echten Testbericht wahrscheinlich nicht erfüllen wird – hier die längere Version: Es ist wirklich schwer das Bike am Ende des Tests gehen zu lassen. Ich hatte sehr viel Spaß damit, wie Kona es geschafft hat ein All-Mountain 29er so verspielt und effizient zu machen und das in einem so einfachen und gut aussehenden Paket zu vereinen. Ich mag die sportliche Optik und die klaren Linien das Rahmens, der aggressiven und gediegen zugleich wirkt.

Ich bin einer von diesen Typen, die einfach hart zum Material sind oder mit anderen Worten gesagt: Ich habe die unheimliche Fähigkeit, Sachen, die nicht wirklich brechen sollte zu zerstören. Welchen Wie auch immer, an diesem Bike ist nichts zerbrechliches (Und es ist auch in dem Test nichts gebrochen J). Zugegeben, das Satori ist nicht wirklich leicht, aber angesichts seiner Robustheit sind die 13,65 kg immer noch respektabel in dieser Preisklasse.
Das Satori ist eine gutes Mittelklasse-All-mountain 29er für all diejenigen, die nicht willens und bereit sind das Geld für ein Luxus-Bike zu berappen … um dann, wie wahrscheinlich in meinem Fall, die schönen und teuren Teile immer noch zu zerstören ☺.

Für mich, mit mienem Straßen-Hintergrund, war der Einstieg in die MTB-Szene anfangs nicht mehr als den Untergrund auf dem ich fahre zu wechseln, aber mit der Zeit begann ich härtere Sachen zu fahren … und so weiter. Mit diesen Amerkungen im Kopf, kann ich das Satori als sehr vertrauenseinflösendes und selbssicherheitsförderndes Bike für aggressive Trails bezeichnen. Er rollt und rollt … und rollt. Solange ich den Mut hatte, das Fahrrad irgendwohinzu lenken, solange hat es mich sicher hindurch gebracht. Dieses Bike rolt einfach über (fast) alles drüber.

Zunächst hat sich das Satori für mich groß angefühlt. Ich war nicht gestreckt oder sowas, das BIke unter mir war einfach nur groß vom Bike-Feeling her. Anfangs habe habe ich mich gefragt, ob dieses Ding sich wie ein Panzer fahren würde, aber zum Glück war es nur dort Panzer, wo man es sich auch wünscht.

Die Federung ist im Großen und Ganzen recht gut ausbalanciert. Ich mages, wie die breitbandig verstellbare Rock Shox Revelation mir alle Freiheiten des Tunings ließ. Ich fand zwar, dass sie ganz offen etwas zu schluckfreudig war bei einer aggressiven Fahrweise gerne zu tief in den Federweg sinkt und auch in langsam gefahrenen technischen Abschnitten schnell tief eintacht, aber eine etwa ¼ geschlossene Druckstufen-Dämpfung lieferte mir einen guten Kompromiss für die technischen Stücke.

Was den Vortrieb angeht war das Satori für mich auch recht gut. Die Pro Pedal Plattform Dämpfung des Fox Float RP2 Dämpfers tut Wunder an dem Bike. Anfangs bin ich viel komplett offen gefahren, aber beim Klettern und manchen Anstiegen gibt es dann doch eine deutliche Wipptendenz, die wenn das Pro Pedal eingeschaltet vollkommen ruhiggestellt wird. Wie viele gute Plattform Dämpfungssysteme dämpft es noch eine Menge der Schläge weg und fühlt sich eher aktiv, nur eben ohne das Wippen. Mit PP eingeschaltet klettert isdas Satori sehr ruhig. Nur wenn man aus dem Sattel und bei niedriger Trittfrequenz pedalliert, recht das Pro Pedal nicht mehr aus den hinterbau zu beruhigen und man verschenkt spürbar Tretenergie.

Ich habe nur eine Hand voll von All-Mountain 29ern gefahren und daher war ich sehr neugierig, wie das Satori sich in steilen Anstiegen schalgen würde. Am Ende waren es das  doch spürbare Gewicht und die zu schwere Übersetzung der 2-fach Kurbeln (26/39), die auf langen Steigungen für Unbehagen sorgte, aber wenn die Anstiege weitergehen heißt es sich einfach durchzubeißen.

Die Geometrie des KONA Satori ist gut, aber nicht extrem effizient. Ich bin an Bikes mit kurzen Kettenstreben gewohnt und daher fand ich die in wirklich steilen Anstiegen notwendige Gewichtsverlagerung nicht ungewöhnlich, für andere, die aber gerne mittig sitzend alles erklimmen, mag die aktive Fahrweise eines Satori anfangs ungewohnt sein.

Einer der herausragendsten Qualitäten dieses Bikes ist das Handling im Downhill und auf groben Trails. Das Satori ist groß, aber es ist verspielt. Man fühlt sich darauf extrem stabil und sicher im Sattel, aber gleichermaßen super verspielt und sehr flinke. Mit eeinem niedrigeren Tretlager (als ich es gewöhnt bin) und dem Sag in der Federung hatte ich einige „ungewollte Bodenkontakte“, aber ein bisschen Eingewöhnung von meiner Seite hat das Problem schnell gelöst. Ein treffender Begriff um das Feeling auf dem Satori zu beschreiben wäre „Trail Surfing“.
Auch ist es bemerkenswert, wie gut das Satori mit verschiedenen Fahrstilen zurechtkommt – ich kann mich ebenso nach hinten lehnen, in die Kurve zirkeln und herausbeschleunigen, oder einfach nur geradeaus lenken und über alles drüberbrettern. C_G (mit seiner viel agileren Fahrstil) verbrachte auch ein paar Stunden auf dem Satori und bestätigt, wie sein Handling einfach Spaß macht  – ein  langhubiges 29er ohne echte Allüren.

Kona, sagt der Satori wäre optimal für flowy Abfahrten geeignet und ich würde dem zustimmen, aber ich gebe ihm auch in anderen Terrain gute Noten. Wir haben es in unserer engen Wald-Trails gefahren und auf den felsigen Trails des Lago di Garda, und das Bike war gut in beidem. Langsame, technische Passagen sind mit dem Satori ist nicht ganz so sorgenfrei, aber immer noch gut machbar – je mehr Geschwindigkeit man mitnehmen kann, desto besser schlägt sich das Satori. Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist das Bike etwas schwieriger zu fahren, aber das ist einer der wenigen Nachteile die ich gefunden habe.
Alles zusammen ist das Satori ein super Bike, das Spaß macht, Selbstvertrauen schafft, und in mir das Verlangen aufrechterhalten hat, es so schnell wie du möglich wieder auszuführen … und wenn ein Bike das kann, dann ist es ein gute Bike.

FAZIT: Nach den 1 ½ Monaten des Tests halte ich das KONA Satori für eines meiner Lieblings-All-Mountainbikes. Wir haben alle unsere persönlichen Geschmack und dieses Bike passt zu mir.

Grundsätzlich besitzt das Kona Satoi eine tolle Mischung aus Handlichkeit und Abfahrtsqualität, die kombiniert mit guten Klettereigenschaften, einer tadellosen Effizienz und einem erschwinglichen Preis ein klasse Bike ausmacht.
Das KONA Satori hat für mich alles, worauf es ankommt. Die Komponenten sind durchweg hochwertig und robust und liefert kaum Grund für echte Beanstandungen. Oh, doch – die Tatsache, dass die Sattelklemme keinen Schnellspanner hatte und ich jedemal nach dem Mini-Werkzeug greifen mussteum sie abzusenken war ein gewisser Spaß Killer, lässt sich aber leicht, mit einem Schnellspannverschluss beheben … oder noch besser, man rüstet gleich eine  Dropper-Sattelstütze nach, die meines Erachtens nach eine sehr sinnvolle Ergänzung zu dem Bike wäre. Also, unterm Strich macht Das KONA Satori jede Menge Spaß und ist eins vollwertige All-Mountain für fast jede Lebenslage.

Ride On,
Banks